Als DA-SEIN 2015 mit der Vinyl-Single „Tautology“ bei Galakthorrö debütierten, war bei den darauf enthaltenen 4 Tracks schon recht klar, dass das spanische Duo sich genau an der Schnittstelle zwischen HAUS ARAFNA und NOVEMBER NÖVELET positionieren wird. Das zwei Jahre später erschienene Longplay-Debüt „Death Is The Most Certain Possibility“ verfestigte diese Vermutung und das Album bot musikalisch wie auch optisch reinsten Angst Pop Galakthorröischer Prägung. Weitere zwei Jahre später jetzt der Nachfolger „Mirror Touch“, was für die Braunschweiger Label-Verhältnisse schon eine beachtliche Kadenz bedeutet, zumal man auch Live aktiv ist (ebenfalls für Galakthorrö recht ungewöhnlich) und der männliche Part des Duos mit MORAL ORDER zusätzlich noch ein industrielles Seitenprojekt betreibt. Den 11 neuen Tracks auf „Mirror Touch“ hat das alles jedenfalls nicht geschadet und diese versprühen wieder die etwas neblig-verhangene bzw. reduktive Aura von klinischer Kälte, Selbstverstümmelung, Pathologie und zischendem Trockeneis. Trotz des massiven Einsatz eines warm-analog brummenden Korg MS-20 lässt dieser trocken-rhythmische Sound einen angenehm frösteln, wie gleichzeitig die teilnahmslose Stimme von Kas Vision irgendwie betörend ist. Neu ist dagegen die Verwendung der polnischen Sprache beim Gesang auf „Marazm“, was einen Hinweis auf die Nationalität von Front-Dame geben dürfte und in dieser Form unbedingt nach mehr verlangt. Eine weitere Neuigkeit bei Galakthorrö ist, das „Mirror Touch“ neben der Vinyl- und CD-Variante, erstmals auch im Tape-Format erhältlich ist. Jenes war auf 150 Exemplare limitiert, wie die LP-Ausgabe 550 mal exzellent gepresst wurde und beide Konfigurationen sind neben der Standard-CD noch relativ problemlos erhältlich. (Marco Fiebag)
Format: MC/LP/CD |
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