Eines vorweg-SOTM schreiten konsequent voran. Als ursprünglich düstere, dem experimentellen Black Metal zugewandte Band, beschreitet man stetig den Weg nach vorne. Dieser permanente Weg Richtung offenen dunklem Sound fernab irgendeiner Kategorisierung ist per se lobenswert, und Ich als Fan von schwermütigem Metal/Rock wie Katatonia, Crippled Black Phoenix uvm. an ähnlich gelagerten Sounds seh da also keine so große Hürde. Wer mit dem SideProjekt Crone im letzten Jahr bereits seine Bauchschmerzen hatte, wird wohl auch hier mit dem Klargesang von Mastermind Phil Jonas entweder scheitern oder er findet an diesem puren, unverfälschten, nicht immer perfekten Sanges-Vortrag Gefallen. Weißt dieser emotionale Ansatz in Verbindung mit den viel mehr rockigen Versatzstücken aus Metal, Alternative und viel Postrock-Elementen eine eigenwillige Verschmelzung auf. Lässt man Vergleiche zum ursprünglichen Band-Sound mal beiseite, stellt sich bei mir erneut nach mehrmaligen Hörvergnügen eben auch dieses ein. Irgendwie schaffen die Vocals mich gleichzeitig an Rozz Williams (Christian Death) und Layne Stanley (Alice in Chains) zu erinnern, auf strange Weise dadurch total eigen und ein hoher Wiedererkennungswert. Passender Weise spielen SOTM auf „Black House“ um so mehr einen ganz eigenen Stilmix, der sehr speziell Fragmente aus der schwermütigen Kraft Crippled Black Phoenix, altem klassischen Goth-Rock a la Fields of the Nephilim mit Grunge Anleihen verbindet, hypnotisch bis Midtempo-kraftvoll.. Als ganz klares Plus seien die oft verwendeten mehrstimmigen Vocals (Chorale) zu nennen, die Songs wie „Dont Look now“ ihren ganz eigenen Charme verpassen. Sehr sphärisch geleiten Post Rock-Gitarren zu ausuferndem Drumming diese Art Vocals gen Himmel, sehr atmosphärisch das Ganze. Klare Weiterentwicklung-für DieHard Black-Metaller eher der Abgesang. Mit „Veronica´s Room“ und „Earth Hour“ gibts sogar superbe, treibende schmissige Midtempo-Hits, die vollmundig mit tollen Gitarren und großen Melodien punkten. Gesanglich in jeglicher Hinsicht sympathisch, aber ausbaufähig, weiß man unter Mithilfe vieler bekannter Gesichter wie u.a. Jarboe (Swans) oder Musiker Empyriums, Dark Fortress und dem Ur-Mitglied Lars Plegge ein stimmiges Konzeptalbum zu präsentieren, das für sich betrachtet Fans atmosphärisch ausufernder dunkler Rock/Metal Klänge begeistern sollte, so man sich mit der speziellen Vocal-Kunst gut stellen mag. Man muß dieses Album kommen lassen, dann weiß die spezielle Art der breit aufgestellten Produktion, die leidenschaftlich intonierten Vocals, das kraftvolle Drumming eine wohlige Stimmigkeit zu erzeugen. Aufwändig produzierte Clips zu jedem Album-Track zeugen vom Aufwand und der Ernsthaftigkeit der Herangehensweise an die eigene Kunst und wird vom Label erneut aufwendig in Verpackung in Szene gesetzt.
(R.Bärs)
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