JANOSCH MOLDAU – Host (CD)

Diese Tage erhielt ich die großartige Elektro – Synthpop Veröffentlichung von JANOSCH MOLDAU aus Ulm. Ich hatte ihn zur älteren Platte „Motel Songs“ auch schon einmal interviewt, ein sehr spannender und authentischer Zeitgenosse mit interessanten Ansichten, und man muß konstatieren, das hier wieder ein ganz großer Wurf des Genres entstanden ist. Der erfahrene Soundtüftler hat sich mit „Host“ wieder selbst übertroffen, und die elektronischen und emotionalen Elemente in manchen Tracks erinnern stark an das Soundgerüst von VNV NATION. Die teils coolen und kalten Technologien der Klangwelten von JANOSCH treffen auf atmosphärische und hochemotionale Soundgebilde, so das eine Mehrdeutig und Vielschichtigkeit entsteht, die sich auch im Albumtitel manifestiert, den „Host“ bedeutet sowohl Gastgeber oder Wirt und das past wiederum auch Inhaltlich und Musikalisch zusammen, da uns Janosch mit dieser Produktion den roten Faden um Liebe und Religion des Albums gleich mitliefert.

Gleich im Opener „Broken Shoulder“ werden in Moll gehauchte Sounds in getragenen Popklängen und dunkler Stimme präsentiert, bei „Simon of Cyrene“ geht es Tanzbar mit Futurepop mäßigen Tranceklängen steil nach vorne, der Name des Songs kommt übrigens von einer biblischen Gestalt, die angeblich das Kreuz für Jesus ein Stück des Weges getragen haben soll. Die religiösen Themen werden auch noch in manch anderen Songs der Patte thematisiert. Im Track „Embrace“ handelt es sich um eine wahrhaft, düstere Powerballade, die wie schon gesagt, nach den Soundausrichtungen von RONNAN HARRIS VNV klingt, hier trifft Gefühl auf Melancholie und auf Ergriffenheit sowie innere Zerissenheit und genau so wird es auch stimmlich von JANOSCH präsentiert. In „Emotionally“ wird es treibender und vom Gesang her einschmeichelnder, ein echter Synthpop Smasher, der in den Clubs des Landes für Forure sorgen sollte, wenn die Welt gerecht wäre. Bei „Sacred Love“ wo die Unantastbarkeit der Liebe zelebriert wird und „Sense for God“ wo es wieder um Relegion geht, gibt es nachdenkliche, leicht ballateske Klänge zu vernehmen, die Songs entwickeln im Laufe der Spielzeit eine eigene Dynamik mit sanften Beats. Mit dem energetischen Titeltrack „Host“  werden die letzten Songs der Platte eingeläutet und ab hier zeigt sich die Mehrdeutigkeit z.b.  dieses Songs, der absolut die ausgereifte Vielschichtigkeit der Veröffentlichung repräsentiert. Denn bei „Angel of Hope“ wird es fast Poppig Technoid und mit dem Liedern „He wants me to Repent“ und “ Abel“ wurden uns noch einmal elegische, atmosphärische Songperlen kreiert.

Ich bin gespannt auf eventuelle Liveaktivitäten von JANOSCH MOLDAU und auf weitere Platten von ihm, denn die Themen, Texte und musikalischen Ergüsse vom Künstler haben mich schon in der Vergangenheit begeistert. (S.Erichsen)

Format: CD
 

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