Die Briten fackeln nicht lange nach ihrer superben letzten Veröffentlichung „Build a Tower“ aus dem Jahr 2018. Diese Import CD nebst Tour-Erlebnis im Frühjahr´19 waren eines der Highlights im letzten Jahr. Der Slow Readers Club nimmt ein und haben Sie dich erst, dann gibt es aus der Dauer-Listening-Schleife kein Entkommen mehr. Ja verdammt poppig, catchy und schmissig ohne Ende, aber sie wissen um die Kraft des nach vorne preschenden Post-Punks englischer Güteklasse A, sind aber auf unwiderstehliche Weise mit einer Pop-Seligkeit behaftet, die aus ihren 3-4 Minuten kleine Hymnen für die Ewigkeit machen und jeden Spaziergang unter Kopfhörern mit inneren mentalen Hüpfern versehen. Die Produktion ist mal wieder dermaßen kernig, auf diese kleinen Minihits perfekt zugeschnitten, da bleibt kein Auge trocken-jeder Song eine Hymne, die Faust nach oben und ab durch die Decke. Makel fand ich beim Vorgänger schon keinen und wenn auch dieser neue Reigen an Songs etwas mehr am Pop kratzt, so wissen der Einsatz der perlenden wavigen Gitarren-Licks, der immer subtil, dem Bandsound gerecht werdende Einsatz der Synthies und die Pathos-getränkte Stimme von Aaron Starkie jederzeit die richtige Schnittmenge zu finden. Die Jungs aus Manchester sind erneut mit fast jedem Song auf den Punkt, verbreiten frühlingshafte, positive Energie (ähnlich der frühen kraftvollen Editors) und nötigen zum Dauer-Repeat. Mich erinnert das Ganze frappierend an den mainstreamigeren Sound der letzten Glasvegas, der unverblümt poppiger war, aber jede in Hall getauchte Gitarren/Synthie Spur passte auch da so verdammt perfekt in dieses Sammelsurium an Hits, die 80er ließen permanent grüßen. Wer sich in treibende poppige PostPunk Songperlen wie „All i hear“, „Something Missing“, „Problem Child“ oder das melancholisch fast funkig verspielte „Paris“(viel zu kurz) nicht verliebt, dem ist wahrlich nicht zu helfen. Minimal, treibend, stürmen die Readers fast immer mutig nach vorne und gerade für Hörer, die bei oben genannten Editors mittlerweile nicht mehr fündig werden, gibt es hier die Ersatzdroge, wissen die Briten ähnlich der Frühwerke der Editors kraftvolle Hymnen zwischen Alternative,80s, Pop und Postpunk zu schreiben, die man eben immer wieder feiern will. Wenn auch ein Paar Ecken abgeschliffen wurden, hier findet man sicher eine der Platten für den kommenden Frühling! Hoffentlich auf baldiges Wiedersehen live!
(R.Bärs)
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