ROBOT KOCH alias Robert Koch kommt ja eigentlich aus der Hip Hop- und Elektronik-Ecke, hat schon mit CASPER und MATERIA zusammengearbeitet, wie massig Remixe für verschiedene Acts gemacht. Seit gut 10 Jahren ist er jetzt aber schon unter dem Banner ROBOT KOCH solo auf Ambient-Beat-Pfaden mit filmischen Soundtrack-Ambitionen unterwegs und hat inzwischen 7 Alben veröffentlicht. Auf den letzten fand er meist Unterstützung durch die australische Geigerin Savannah Jo Lack und auch bei der aktuelle EP „Otherwhere“ wird diese ergiebige Kollaboration fortgesetzt. Da diese bei renommierten Klassik-Crossover-Label Neue Meister erscheint, tritt diesmal der elektronische Anteil etwas in den Hintergrund, was auch an der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kammerorchester Berlin liegen mag. Diese Konstellation war eigentlich nur für einen exklusiven Live-Auftritt in der Neue Meister-Konzertreihe im DRIVE, dem Volkswagen Forum in Berlin 2018 geplant, war letztendlich aber dann so synergetisch, das man am folgenden Tag dort gleich noch die 5 Titel richtig eingespielt bzw. aufgenommen hat, welche jetzt auf „Otherwhere“ zu hören sind. Im Gegensatz zu vielen Elektronik Versus Klassik-Projekten, wo das Orchester meist nur seinen Part über die fertigen elektronischen Strukturen spielt, ist hier die Zusammenarbeit von ROBOT KOCH mit Savannah Jo Lack und dem Deutschen Kammerorchester Berlin wesentlich organischer und gegenseitig befruchtender. So entstanden komplexe wie raffinierte Kompositionen, mit dichter harmonischer Struktur und wunderschön schluchzende Geigen, elegischen Streicher, unaufdringliche Sequenzen und dezente Beats. Mächtigen schiebende Subbässen sind dann das i-Tüpfelchen und machen „Otherwhere“ zu einem fast schon Hollywood mäßigen Blockbuster-Soundtrack! Unterstützung am Piano gibt es dabei übrigens auch durch Christian Clemens Poetzsch und Julien Marchal, welche sich ja beide ebenfalls schon einen Namen im Modern Classical-Genre machen konnten. An der Vinyl-Pressung der 10“ gibt es nichts zu beanstanden und der Klang ist sehr gut, wie ich das Format für eine Mini-LP absolut passend empfinde. Ein richtiges Album in dieser Konstellation wäre natürlich auch großartig gewesen und kommt ja in Zukunft vielleicht noch. (Marco Fiebag)
Format: 10" |
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