OZZY OSBOURNE – Ordinary Man (MC/LP/CD)

Zum Anfang gleich mal was für das Protokoll: Ich wurde weder mit BLACK SABBATH sozialisiert bzw. habe absolut keine Platte von denen, noch von Ozzy Osbourne im Regal und habe nie eine Folge von „The Osbournes“ gesehen! Trotzdem kenne ich natürlich die Geschichten und Gerüchte, welche sich um den sogenannten „Godfather Of Metal“ und „Prince Of Darkness“ ranken, die mich jedoch meist eher zu einem müden Lächeln statt Entsetzen oder Bewunderung verleitet haben. Die schlechten Nachrichten der letzten Jahren über seinen völlig ruinierten Gesundheitszustand machten für mich dann das Bild in meinen Kopf von einem lächerlichen Heavy Metal-Rentner rund, der eigentlich nur von seiner raffgierigen Managerin (und Ehefrau) und seinen nichtsnutzigen wie völlig untalentierten Kindern noch zu Konzerten und neuen Alben raus gejagt wird. Nach einer langen Krankheits bedingten Pause ist es nun wieder mal so weit und diesmal scheint sogar der Kelch nicht an mir vorbei zu gehen, weil jetzt mit „Ordinary Man“ ein neues Solo-Album von Ozzy Osbourne selbst bei mir auf dem Schreibtisch liegt. Und dann das – es macht überraschend richtig Spaß! Gleich der Opener „Straight To Hell“ bläst mich fast vom Sofa, denn soviel Druck & Power hätte ich von dem alten Herrn wirklich nicht erwartet. Eingespielt mit Leuten von GUNS N’ROSES, RAGE AGAINST THE MACHINE und RED HOT CHILLI PEPPERS, fett produziert durch Andrew Watt und mit Gastvokals von Rapper Post Malone und Sir Elton John dürfte natürlich technisch gesehen nicht viel schief gehen, aber auch Ozzy Osbourne macht sich auf den insgesamt 11 neuen Songs ehrlich gesagt nicht schlecht. Natürlich weiß man nicht, was da im Studio noch nachgeholfen wurde, ist jedoch letztendlich egal, denn wie schon erwähnt, macht das Ganze irgendwie gute Laune. Selbst das schmalzige Duett mit Sir Elton John bzw. der Titelsong ist nicht von schlechten Eltern oder ich werde eventuell doch alt? Nein, denn das abschließende „The Raid“ ist eine 90er Jahre Crossover-Granate erster Güte und mein Favorit ist übrigens der groovige Bonus-Track „Take What You Want“ mit Post Malone und Travis Scott, wo moderner Hip Hop auf Old School Metal trifft. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen – „Ordinary Man“ macht mächtig Spaß und fetzt ein! (Marco Fiebag)

Format: MC/LP/CD
Vertrieb: Epic / Sony
 

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