Die Briten von Fen legen mit „The Dead Light“ bereits ihr 6.Album vor, in welchem es sinnbildlich in Cover-Artwork und textlichem Inhalt um Erkenntnis-Suche geht, der große elementare suchende Blick ins kosmische Große/Ganze. Gehört man zu den stetig qualitativ hochwertigen Vertretern des zeitgenössischen Post-Black Metal, unterstreicht auch dieses aktuelle Werk diese Position mit versuchter Nachhaltigkeit. Progressive, im stetigen Wandel zwischen trister akustischer Atmosphäre, frostiger BM Raserei und klassisch, straighten Metal-Elementen variierend, bleiben sich Fen nach dem starken „Winter“ ihrer Linie treu. Man kommt nie wirklich auf den Punkt, driftet wie Fen-üblich in langen , mäandernden Kompositionen, welche im Hintergrund bei Kerzenlicht genauso gut Stimmungen fluten, aber auch dem bewussten Hörer ausreichend Vielfalt bieten. Wer Bands wie Agalloch liebt, wird an Fen Gefallen finden, werden folkig, waldige Stimmungen erzeugt, diese mit stimmungsvoller Raserei kombiniert, wobei der ganz große Moment in den Songs leider oft ausbleibt. Progressive Strukturen, die aber wirklich große Melodien außen vor lassen, dazu oft sehr stimmungsvolle Intros, die dann wiederum die richtig schmissigen Melodien missen lassen. Gerade im Zweiteiler zum Titelsong sind großartige Riffs, Parts vertreten, die einen tiefen Grad an Intensität erreichen, wiederum gibt es Riffs und kurze Abfolgen, die zu oft in der Wiederholung-Schleife nicht wirklich ins Schwarze treffen. Gerade in Songs wie den wunderschönen „Labyrynthine“ oder „Exsanguination“wissen Alcest-lastige Gesangs/Gitarren-Parts einen angenehmen Schauer zu erzeugen, doomige elegische Schwermut den Hörer zu greifen, dahingehend fühlt es sich bei den Briten immer so an, das etwas komprimierter, auf gewisse Elemente reduziert, etwas Größeres möglich scheint.Schaut man aber in Sachen Stimmung, dem großen Album-Gefühl als Solches auf diese Veröffentlichung, bleiben viele gelungene Stimmungsbilder, welche Dank der Genre-typischen Produktion, einiger sehr gelungener Klar-Gesänge(die kleinen Brüder Enslaved´s) ein doch letztlich rundes Gesamtbild erzeugen, ohne den ganz großen Wurf zu bieten.
(R.Bärs)
Format: CD |
Stichworte: |