Mit „Feuer“ liegt der erste Teil eines als Trilogie konzipierten Zyklus‘ namens „Feuer, Nacht & Tod“ vor, der somit als zweite Albumveröffentlichung des nach wie vor mysteriösen Projekts (Dolch) zu gelten hat. „Burn“ zeigt dann auch sofort die bekannten und sehr geschätzten Qualitäten der Band: Tiefe, verzerrte Gitarren und eine melodiöse, eher melancholisch klingende Frauenstimme, wie man sie selten in dieser Güte zu hören bekommt. Im zweiten Track, „Halo“, wird via Sample nach dem „end of the world as we know it“ gefragt und insgesamt äußert sich diese „Endzeitstimmung“ in einem noch tieferen, drückenderem und insgesamt dem Doom näher stehenden Song, wobei vor allem gegen dessen Ende auch durchaus Elemente zu vernehmen sind, die zumindest als Annäherung an melodischen Bombast zu gelten haben. Verhaltene Streicher verführen uns bei „A Funeral Song“ für eine kurze Weile, bevor sich auch ihr einmal mehr eine Stimme über einen Klangteppich aus Gitarre, Streichern und Drums erhebt und die Schönheit der Klage zelebriert, wie ich es einmal nennen möchte. Nach diesem ersten Höhepunkt zeigen uns (Dolch) bei ihrem „A Love Song“ eine etwas experimentellere Seite: Ein als Loop gespieltes Sample über einem kraftvollen, fast brachialen Beat… Liebe ist ja bekanntlich vielseitig. „Psalm 7“ mag der eine oder die andere bereits als Art Vorauskopplung dieses Albums kennen: Mit seinem markanten Basslauf einer der mehr nach „Gothic“ klingenden Songs mit einigem Wiedererkennungswert. Auch hier gibt es nichts zu meckern! Ich muss allerdings zugeben, dass (Dolch) mir am besten gefallen, wenn deutsch gesungen wird, wie es bei den letzten beiden Stücken der Fall ist: Da ist zunächst einmal das fast zehnminütige, sich langsam aufbauende „Mahnmal“, das einerseits zu Beginn fast verspielt wirkt und sich dann zu einem intensiv dramatischen Opus auswächst, bei dem der Gegensatz zwischen zarter, heller Menschenstimme und der „dunklen Gewalt“ der Instrumentierung sehr gut zur Geltung kommt. Wobei womöglich hinzu geschrieben werden sollte, dass natürlich nicht nur „zart und hell“ gesungen wird. Den krönenden, geradezu furiosen Abschluss bildet das nur wenig kürzere „Feuer“, was jedoch gewissermaßen aus zwei Liedern besteht: Zunächst erklingen ein knapp fünfminütiges Stück, bei dem ich vor allem der deutsche Sprachrhythmus begeistert (hört‘s auch an, ich will hier keine Gedichtanalyse schreiben!). Aber es wird tatsächlich dann noch besser: Nach kurzer Stille und einem leisen, verspielten Intermezzo erklingen erneut „Gitarrenbrett“, Schlagzeugbasis und damit und gewissermaßen darüber eben wieder dieser Gesang, der zu einem großen Teil die Ausnahmestellung von (Dolch) rechtfertigt. Ob dies nun (black/(melodic) death) Metal oder irgendetwas mit „Post“ oder „Gothic“ in der Schubladenbezeichnung ist, bleibt weiterhin egal, „Feuer“ stellt meiner Meinung nach die „Songs of Happiness“ ziemlich in den feurigen Schatten und entfacht wieder eine Begeisterung, wie es die ersten beiden Demos getan hatten! Deutliche Empfehlung für alle, die keine Allergie gegen „Stromgitarren“ haben! (flake777)
Format: CD / LP |