Und wieder ein Frischling bei Prophecy mit den Post/Psych/Doomern von E-L-R. Diese Debüt-Platte schreit nach einem maßgeschneiderten Live-Event mit entsprechendem Drumherum an Licht und Accessoires. Mystisch kraftvolle Long-Tracks, welche die Klarheit des ausufernden, dunklen Postrocks mit der metallischen Kraft/Schwere des Stoner/Doom Metals verbindet. Die Schweizer schaffen es hervorragend im Wust der Masse an bereits erschienen Post/Psych/Stoner/Doom Alben eine psychedelische Duftnote zu setzen, integrieren sie in ihre sich stetig von leise zu kraftvoll mäandernden Songs schamanische, fast Dead Can Dance-artige Gesänge, welche den Songs eine sehr naturmystische Aura/Atmosphäre verleihen, die gerade unter Kopfhörer in voller Lautstärke einen Reigen voll psychedelischer Bilder entstehen lässt. Nächtliche Szenarien, entrückt und verschwommen, immer ein sanfter LSD-liker Schleier, welcher im Besonderen durch die psychedelisch, orientalischen Gitarrenfragmente und den schwebend, dunklen Keys eine Pracht entwickelt, die im passenden Moment ihre Sogwirkung nicht verfehlt. Der Titel „Mænad“ bezieht sich auf die Mänaden – Anhängerinnen des griechischen Gottes Dionysos, die mit Natur respektive ausschweifendem Feiern in Verbindung gebracht werden-und eben diese ritualistische Stimmung durchzieht jeden Song, lassen die Schweizer sich ausgiebig Zeit, um ihre 10-Minüter mit angenehm organischen Live-Sound zu voller Stärke aufzutürmen. Heavy und gleichzeitig schwerelos psychedelisch, Gastgesänge von Colin H(Amenra) sowie Dool-Frontgrazie Ryanne Van Dorst sind an sich schon Referenz genug, erinnert mich das sehr wohlwollend an die Schweizer Stoner/Psych´s von Black Willows, die mich auch mehr als das Meiste aus der Psych-Szene abholen, da ein gewisses Etwas im doomigen Sound mitspielt, die Art der geformten Melodien, welche in monotonen Wiederholungen eine schwer beschreibbare, hypnotische Intensität findet, die nächtlich, sehr kosmisch anmutet. Exemplarisch sei „Lunar Nights“ mit Gast-Vocals der Dool-Frontfrau genannt, welches alle Qualitätsmerkmale dieses Newcomers unterstreicht, statisches bis luftig dynamisches Drumming, Post-Blackig shoegazernde Gitarrenwände und der nächtlich, flüsternde Gesang, verpackt in angenehm live-orientierter organischer Produktion. Anhänger von derlei schwer zu definierenden Größen wie The Devil´s Blood(RIP), Dool, Solstafir(wenn es rockt) und folkig, fragilen Hexvessel sollten verzückt sein.
(R.Bärs)
Format: CD / LP |
Stichworte: |