Mastermind Neige von Alcest spoilerte als ausgewiesener DreamPop Fan bereits nur gutes zu diesem Newcomer-Projekt seiner Landsleute Pencey Sloe. Und ja, ein Ohrenschmeichler ist diese Platte für Freunde des Shoegaze, Slow DreamPop mit kleinen feinen Spuren von kantiger doomiger Schwere allemal. Ein bisschen Sylvaine,Les Discrets, Alcest in ihren Metal-freien Momenten, die naiven frühen Slowdive, viel viel angenehme Retro 90s-Indie Pop Querverweise. Also dieser Art Effekt-beladene Indie-Gitarren-Sound mit viel Hall auf Stimme und Gitarren. Natürlich typisch ist das verschwommene nebulöse Element, das im Falle Penney Sloe´s über Album-Länge in entspannter, zurückgelehnter Harmonie durch den Äther driftet. Kleine Hits wie „All ok“ oder der schleppende, schrammlige Opener „Lust of the Dead“ wissen sich wohlig im Ohr festzuhaken, die obligatorisch tiefen Verneigungen vor Größen wie Slowdive wie im schleppend, schwebenden Titelsong sind so unvermeidlich, wie letztlich auch sympathisch. Das Rad erfinden die Pariser in keiner Sekunde neu, Song-Ausfälle gibt es dafür keine über die gesamte Album-Länge. Auf sehr spezielle Weise unaufgeregte Songs, die diese typisch Weltvergessene schwebende Aura , aber auch diese oben genannten hippen, kantigen Post-Rock Elemente in ihren Band-Sound integriert. Atmosphäre steht in Fokus, warme akustisch, folkige Tracks wie „It follows“ folgen rockigen, drückenden Songs wie „Empty Mind“. Für ein Debüt-Album somit eine sehr stimmige Angelegenheit, allerlei Referenzen wie die Cranes, Love Spirals Downwards, Slowdive, This Ascension, Alcest und Sylvaine dürfen als Orientierungspunkte dienen. Nichtsdestotrotz möchte ich diesen jungen Franzosen eine eigene Note in keinster Weise absprechen. Ein Album, welches gleichermaßen funktioniert um es Nebenher zu hören oder vollends dazu einzutauchen. All die wichtigen Zutaten wie verhallter Sound, driftende, entrückte Stimmungsbilder und viel Melancholie setzen einen vorsichtigen Fußabdruck in einem scheinbar wieder erstarkenden DreamPop/Shoegaze Genre. Hoffentlich lassen die Franzosen diesem sympathischen Debüt bald mehr folgen, fürs erste für den kommenden Herbst/Winter sehr zu empfehlen!
(R.Bärs)
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