Auf seinem neuen Album erschafft PETER BJÄRGÖ, der sicherlich für die wenigsten ein Unbekannter ist, eine angenehm melancholische, niemals niederdrückende Stimmung, der bereits mit dem geradezu zaghaften, sehr sanft beginnenden ersten Titel, „Inner Cathedral“, der Boden bereitet wird.
Dabei wird zumeist mit gekonnt eingesetzter, sparsamer Instrumentierung gearbeitet, was Peters Stimme immer wieder gut zur Geltung kommen lässt, wobei andererseits auch Instrumentals, wie z.B. „Anemoia & Onism“ mit seinem an „world music“ erinnernden Rhythmus sehr gut funktionieren. Während hierdurch durchaus Anklänge an DEAD CAN DANCE gegeben sind, erinnert mich nicht zuletzt der Titeltrack etwas an BRENDAN PERRY, was natürlich als Kompliment zu verstehen ist, zumal sämtliche Stücke auf „Structures and Downfall“ ihren eigenen Charakter haben. PETER BJÄRGÖ zeigt melodiöse „Strukturen“ auf und lässt einen über den „Downfall“, Sturz bzw. Niedergang nachdenken, wobei eben jenes Denken durch Titel wie „When Thoughts Become Your Enemy“ oder „Disintegration Of The Mind“ auch problematisiert wird. Besonders gut kann meiner Meinung nach ein instrumentaler Track wie das sehr gelungene Stück „Dreaming Of Some Purpose“ ein solches Denken – oder eben auch Träumen – unterstützen. „Dreaming Of Some Purpose“ Track mag manchen geradezu karg erscheinen, übt jedoch mit seinem klagenden (oder träumenden?) Drone auf mich eine eigentümliche Faszination aus und mag gerade für Hörer/innen, die Dark Ambient besonders mögen, als Anspieltipp dienen. Nach „Disintegration Of The Mind“ entlasst uns PETER BJÄRGÖ mit dem gefühlvoll-traurigen, aber nicht hoffnungslosen „Winter Song“ in die Stille, um ggf. Strukturen zu finden/erschaffen oder uns einfach sein Album noch einmal anzuhören. Ein Album ohne Hänger, Ausfälle oder Kakophonie, dafür bietet es acht dunkel-melodiöse Songs zum Träumen und Denken (und womöglich noch viel mehr), schön. (flake777)
Format: CD / LP |
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