NOEKK – Waltzing In Obscurity (CD,Vinyl)

Funghus Baldachin und F.F. Yugoth sind zurück. Insider wissen, das hinter diesen Pseudonymen Empyrium´s Schwadorf und Helm höchstpersönlich stecken. Die drei Erstwerke liegen bereits mehr als 10 Jahre zurück, kündigte aber letztlich doch die „Carol Stones and Elder Rock“-7-Inch aus dem letzten Jahr ein erneutes Erwachen dieses eigenwilligen Projekts an. Kennt man die schrulligen Frühwerke voller Charme, durfte man gespannt sein, was die neuen Klänge einem verheißen würden. Ähnlich der orchestralen Verlagerung der letzten Empyrium im Vergleich zu den eher geradlinigen Frühwerken darf sich der geneigte Fan oder Interessierte auf ein sehr abwechslungsreiches Werk freuen, was natürlich nach so vielen Jahren Erfahrung mit deutlich mehr Reifegrad überzeugt. Die seinerzeit oftmals gern überstrapazierte Freude am Schrägen, Verdrehten findet jetzt mehr einen geordneten, ernsthafteren Kern, will sagen, alle Nuancen, die man an Noekk mochte, finden sich in jeder Note wieder, nur weiß man ähnlich der o.g. letzten Empyrium, das orchestrale, folkige, doomige in zwar sehr abwechslungsreiche, progressive Strukturen zu gießen, nur wird dieses Füllhorn diesmal über Album-Länge auf doch sehr eingängige Weise präsentiert. Ausgangspunkt/Inspiration fanden die Künstler in den Gedichten des eher zurückgezogen agierenden Peter Wolfgang Kassels, die wohl dem Album aktuell auch diesen atmosphärisch dunklen Überbau verpasst. Man spürt in jeder Note den Handabdruck beider Künstler, immer wieder ausufernde Nuancen pendeln permanent zwischen kraftvollem DoomRock, folkig verspielten perlenden Akustik-Passagen und düsteren orchestralen Synth-Teppichen. Permanent in progressiven Strukturen schwelgend, brechen Noekk ihre Songs immer wieder auseinander, lassen z.B in „The Giant“ kleine feine stille Momente einfliessen, die auf liebliche Weise fast Märchen/Film-Musik Ambiente hervorrufen. Dem gegenüber stehen kraftvolle Gitarren-lastige Prog-Stampfer wie „On Summits“ gegenüber, wo eben auch mal satt gerockt wird, aber auch hier webt man feine Akustik/Orgel-Parts ein, welche symptomatisch für ein sehr ausgereiftes Prog-Werk stehen, was mit viel Liebe zum Detail(Gesangs-Arrangements) und hervorragender Produktion einfach Laune beim Hören macht. Tracks wie das Instrumental „Mortlach“ oder Songs wie das elegische „The Secret Beaker“ stehen für den aktuellen Band-Sound, Filmmusik-artig Orgel/Synth/Piano-Klänge in Verbindung mit warmen, sehr differenzierten Drumming und immer wieder nur wunderschön in Szene gesetzten perlenden Akustik-Gitarren,ein wohliges Melancholie-Bad, was in Stimmung und Atmosphäre nicht mehr so weit entfernt ist von Empyrium, was ich als Kompliment verstanden wissen will. Definitiv wertvolle Rückkehr des Projektes und gerade für Fans von Empyrium u.Co eine großartige Alternative, die so schnell nicht langweilig wird. Es gibt es viel zu entdecken!!!

(R.Bärs)

Format: CD,Vinyl
Vertrieb: Soulfood-Label:Prophecy
 

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