Ô PARADIS – Ocaso (CD)

Zum ersten Mal kam ich mit Ô PARADIS durch den gelungen Beitrag auf einem CURRENT 93 Tribut-Sampler in Kontakt und bald darauf durch die Zusammenarbeiten mit NOVY SVET. Nun verfolge ich DEMIANs Output schon seit einigen Jahren mit einer Freude und kann gleich sagen, auch OCASO ist hier keine Ausnahme. Als Referenz würde ich nach wie vor NOVY SVET heranziehen, aber eben „spanisch“ und womöglich dann doch nicht ganz so schräg, wobei natürlich auch Ô PARADIS, gerade was die Klangfarben und Samples angeht, einen hörbaren, experimentellen Einschlag hat. Auch hier findet man wieder melancholischen Männergesang (und immer wieder auch Frauengesang) zu eher traurigen, dabei aber nie abgrundtief finsteren oder völlig hoffnungslosen Melodien. Die Texte verstehe ich leider nur zu geringen Teilen, freue mich aber über jedes spanische Wort, das ich verstehe. Neuartig sind auf OCASA die von einer englischen Frauenstimme gesprochenen Passagen zu Beginn des Albums und zwischen den Liedern, die teilweise auch etwas politisch sind und mich so sehr positiv ein wenig an MATT HOWDEN denken lassen. Als ganz besonderes „Bonbon“ gibt es hier auch das meines Wissens erste deutsch gesungene Lied von Ô PARADIS – hier versteh ich dann auch jedes Wort. Ein schönes Album, weder reine Folklore noch Neofolk, dabei poetisch und, selbst wenn man die Texte nicht versteht, nachdenklich stimmend… Aber eben „denkend“ stimmend, nicht verzweifelnd,  Ô PARADIS hat Worte (sowie Melodien und Rhythmen), die es lohnt zu hören. Passt nicht nur in den Sommer, hört mal rein und hin!  (flake777)

Format: CD
Mailorder: Going Underground
 

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