VERSENGOLD? Noch nie gehört, standen 2017 mit ihren letzten Album „Funkenflug“ jedoch auf Platz 2 in den Media Control Charts und profitieren scheinbar wie SCHANDMAUL & Co von den drastisch eingebrochenen Verkaufszahlen bei physischen Tonträgern, da jene Bands noch auf eine treue Fangemeinde zählen können. Diese scheinen sich auch die norddeutschen VERSENGOLD seit Anfang 2000 erspielt zu haben und ähnlich wie ihre Landsleute von SANTIANO setzt die Band auf deutlichen maritimen Lokalkolorit in Verbindung mit folkigen Rock, der keinem weh tut, aber für die Hausfrau bis zum Heavy Metal-Freak gefällig ist. So biete auch „Nordlicht“ 14 neue Songs im vermeintlich rauen und beschwingten Stil, die wie DIE TOTEN HOSEN auf Irish Folk klingen und größtenteils hanseatische Themen von der Nordseeküste behandeln. Neben unter anderem „Thekenmädchen“, „De rode Gerd“ und „Winterflut 1717“, heben dann „Meer aus Tränen“ und „Braune Pfeifen“ den plakativen Zeigefinger zur aktuellen Spaltung der Gesellschaft, aber was daran jetzt so kontrovers sein soll, wie es das Presse-Info darstellt, erschließt sich mir nicht. Für mich ist das eher ein „Schwimmen mit dem Strom“, als ein „Durch den Sturm“ und der Weg des geringsten Widerstandes, der dann immerhin wieder auf die vorderen Plätze der Charts führen dürfte. Bei „Teufelstanz“ gibt es dann noch einen Gastauftritt von Laura Fella (FAUN) und somit ist sogar der Link zur Mittelalter-Szene gelegt. Wer also zwischen SUBWAY TO SALLY, SCHANDMAUL und SANTIANO zu Hause ist, dürfte mit VERSENGOLD ebenfalls bestens bedient werden und davon scheint es in der schwarzen Szene ja einige zu geben. (Marco Fiebag)
Format: CD |
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