Das 10. Album innerhalb der 20jährigen Bandgeschichte der Berliner GOLDEN APES wurde durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne finanziert und trägt den Namen „Kasbek“. Der Kasbek ist ja ein von Mythen umrankter Berg im Kaukasus und somit ein überaus passender Titel für ein noch richtiges Dark Wave-Album der alten Schule, welches aber trotzdem nicht in den 80ern stehen geblieben ist. Verantwortlich dafür dezente Indie Gitarren Rock-Einflüsse und die runde Produktion eines Thommy Hein, welcher ja unter anderem auch schon bei den DREADFUL SHADOWS oder den SCYCS ein gutes Händchen bewiesen hat. Die insgesamt 12 neuen Songs bewegen sich zumeist im Mid-Tempo-Bereich und werden von tribalen Drum-Pattern voran getrieben, die mich irgendwie an die „Ponography“-Phase von THE CURE erinnern. Bass, Gitarre und vor allem die Keyboards schwelgen darüber sehr organisch ebenfalls in warmer Melancholie und bilden das Fundament für den dunkel-klagenden Gesang von Peer Lebrecht, welchen Andrew Eldrich von THE SISTERS OF MERCY in dieser Färbung leider schon lange verloren hat. Bei dessen zünftig-leidender Darbietung hat man dann wirklich das Bild des am Kasbek angeketteten Prometheus vor dem geistigen Auge, dem ein Adler als Strafe täglich die nachwachsende Leber frisst, weil er den Göttern das Feuer gestohlen und den Menschen gebracht hatte. Mit Ausnahme des wunderschönen Duetts „Dust And Dew“ mit Shannon Hemmett (LEATHERS, ACTORS) sticht dabei eigentlich keiner der restlichen 11 Songs direkt aus dem zeremoniell-traurigen Fluss des Albums hervor, was ich jedoch jetzt absolut nicht negativ empfinde, sondern dies wesentlich zur in sich geschlossenen Atmosphäre von „Kasbek“ beiträgt. Ein Album wie aus einem Guss, so dass es bei der Vinyl-Ausgabe mehr als ärgerlich ist, auf 4 Songs davon verzichten zu müssen! Trotzdem ist „Kasbek“, wie auch schon vor zwei Jahren der Vorgänger „MALVS“, für mich DAS Dark Wave/Post Punk-Album des Jahres! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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