Getreu dem Label-Motto „Wir kapitulieren niemals“ geht DER BLUTHARSCH auch mit „Wish I Weren’t Here“ unbeirrt den Pfad des psychedelischen Stoner Rock weiter, egal, ob alte Fans der „Kinky March Music“ abspringen oder dabei der langjährige Vertrieb auf der Strecke bleibt! Trotzdem verändert Albin Julius zusammen mit seiner Band von Album zu Album stetig einige Nuancen im moosigen Sounddickicht, die sich diesmal im auffallend dominanteren Gesang von Marthynna, mehr Up Tempo-Rhythmus, klareren Drums, weniger wabernder Elektronik und einer unheimlich düsteren Stimmung gegenüber den letzten Veröffentlichungen auswirken. Die insgesamt 9 neuen Songs sind alle irgendwie krautiger, rockiger und zupackender als bisher, wie das Soundbild generell etwas aufgeräumter daher kommt. Trotzdem ist die Atmosphäre irgendwie teuflisch, was sicher an den dämonisch-hexigen Gesang von Marthynna liegen mag, der hier noch einmal deutlich eine Schippe drauf legt und irgendwie zwischen Nico und Diamanda Galas angesiedelt ist. Neben der „Sucht und Ordnung“-EP ist für mich jetzt „Wish I Weren’t Here“ das bisher beste Werk von DER BLUTHARSCH in seiner Reinkarnation als THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND und ich hoffe nur, dass die Anspielung im Album-Titel auf die audiophilen Rock-Dinosaurier PINK FLOYD ironisch gemeint ist?! Von der Vinyl-Ausgabe von „Wish I Weren’t Here“ gibt es übrigens zwei Pressungen, wobei die farbig grüne auf 100 Exemplare begrenzt ist und nur direkt über DER BLUTHARSCH erhältlich ist! (Marco Fiebag)
Format: MC/LP/CD |
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