Mit „285 Days“ legt die gebürtige Engländerin und aktuelle Wahl-Berlinerin Mara Simpson ihr zweites Album vor, auf dem sie ihren traditionellen Singer & Songwriter-Sound in eine neue Dimension führt. Natürlich denkt man beim ersten hören der neuen Songs von Mara Simpson sofort an Joni Mitchell, Patti Smith oder Rickie Lee Jones und was auch für ihr Debüt „Our Good Sides“ noch absolut zutraf, für „285 Days“ jedoch deutlich zu kurz greift. Die insgesamt 11 Songs werden an sich durch ihre Band akustisch recht opulent instrumentiert, das Klangbild dafür ist aber akzentuierter bis fragmentarischer geworden bzw. werden dadurch die Brüchigkeit und melodiösen Spannungsbögen mehr hervorgehoben. Verantwortlich dafür ist sicher Poppy Ackroyd, die auf „285 Days“ die Streicher beisteuerte und teilweise für die Produktion zuständig war. Die HIDDEN ORCHESTRA-Musikerin hat sich ja inzwischen auch Solo im Bereich der Modernen Klassik einen Namen gemacht und bereichert nun auch hier mit experimentell-präparierten Klängen den Sound von Mara Simpson. Dabei trifft Folk, Americana, Blues, Soul und Gospel auf Contemporary-Sounds, was letztendlich eine wirklich sehr spannende Mischung ergibt. Ein weiteres Pfund von Mara Simpson ist ihre sehr spezielle Stimmfärbung, die Wärme und Rauheit gefühlvoll vereint, ohne in die Beliebigkeit zu rutschen. Mit „285 Day“ schenkt uns Mara Simpson ein sehr schönes Album, das zu Hause auf dem Plattenteller ebenso hervorragend wegträgt, wie Live im intimen Rahmen oder mit großem Gospelchor funktioniert bzw. mitreißen dürfte! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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