Die niederländische Band GOLD war mir bis dato völlig unbekannt und bei Discogs wird diese als die 18. Formation unter jenem Namen geführt, der ja im Internet-Zeitalter auch nicht gerade wirklich Suchmaschinen freundlich ist. Auf jeden Fall ist „Why Aren’t You Laughing?“ schon ihr viertes Album und dieses erwischt mich völlig überraschend auf dem richtigen Fuß! Die insgesamt 11 neuen Songs sind nämlich eine recht verwegene Mischung aus Indie Pop, Post Punk, Dark Wave, Death Rock, Shoegazer-Sound und Black Metal, was gelesen ziemlich doof klingt, aber wirklich funktioniert und sehr spannend ist. So treffen gleich beim Opener „He Is Not“ INTERPOL-Gitarren auf dumpf-wuchtiges BM-Drumming und die Sängerin Milena Eva gibt eine extrem kühl-distanzierte Dolores O’Riodan. Beim folgenden „Things I Wish Never Knew“ wird die Instrumentierung dann durch harsche Metal-Riffs und spiralförmige Art Rock-Solis bestimmt, der Song letztendlich aber vom vergleichsweise eher lieblichen Gesäusel der Frontdame dominiert. In diesem wilden Stilmix geht es dann munter weiter, welcher jedoch von GOLD zu einem treibenden wie atmosphärischen Ganzen verwoben wird. Die einzelnen Song sind messerscharf und perfekt klar produziert von Jaime Gomez Arellano (PARADISE LOST, GRAVE PLEASURES) und so wächst das Album mit jeden Hördurchlauf immer mehr zu einem hypnotisch-melancholischen Monument, das durch die immer wieder aufkommende borstige Widerspenstigkeit gerade erst seine Faszination bezieht. „Why Aren’t You Laughing“ ist für mich persönlich einer der Anwärter für die Top 10 von 2019 und am Ende des Jahres werden wir es wissen. (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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