Gothic oder besser gesagt Symphonic Metal Quo Vadis? Nach dem großen Boom dieses Genres um die Jahrtausendwende sind aktuell ja eigentlich nur noch NIGHTWISH und WITHIN TEMPATION als die „großen“ Überlebenden übrig, wobei die Finnen nach dem Ausstieg von Tarja eine rege Fluktuation in der Position der Frontdame aufweisen. Doch auch die niederländischen WITHIN TEMPATION waren nicht vor Ermüdungserscheinungen gefeit, welche jedoch durch das Solo-Projekt MY INDIGO von Sängerin Sharon den Adel abgefedert wurden. Um aus der künstlerischen Sackgasse des Genres auszubrechen, ließen WITHIN TEMPTATION deshalb auf ihrem siebenten Album ebenfalls neue wie vor allem moderne Einflüsse zu, welche dezent und trotzdem auffallend in den immer noch symphonisch-bombastischen Sound eingewoben wurden. So sind einige Gesangslinien von Sharon den Adel auf „Resist“ dem aktuellen R&B und Hip Hop angelehnt, wie das Sounddesign etwas schlanker, düsterer bis futuristischer ausgefallen ist. Des weiteren gibt es elektronische, Indie- und Alternativ Rock-Einflüsse, wie diverse vokale Gastauftritte. Diese werden im einzelnen durch Jacoby Shaddix (PAPA ROACH), Anders Friden (IN FLAMES) und Jasper Steverlinck bestritten, der auf „Firelight“ übrigens sehr an Tom Smith und der Song allgemein verblüffend an die EDITORS erinnert. Meiner Meinung nach steht der aufgefrischte neue Sound WITHIN TEMPTATION sehr gut zu Gesicht, denn dieser findet ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen wuchtiger Härte und poppigen Hooks. Ob die Fans den neuen Weg aber mitgehen werden, entscheiden letztendlich die Charts! All zu viele Alternativen dazu haben sie ja allerdings nicht und womit wir wieder bei der Ausgangsfrage des Reviews wären. PS: In Deutschland ging „Resist“ von 0 auf 1, womit sich die Frage inzwischen von selbst beantwortet haben dürfte… (Marco Fiebag)
Format: 2LP/CD |
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