2013 überraschten DIE SKEPTIKER auf ihrem 10. Album „Aufstehn“ mit einem musikalisch recht breitgefächerten wie abwechslungsreichen Sound. 5 Jahre später hat Lars Rudell als der inzwischen dienstälteste Gitarrist die Band verlassen und die verbliebenen SKEPTIKER um Sänger Eugen Balanskat und Neuzugang Dominik Glöckner an den Saiten gehen Back To The Roots bzw. tönen jetzt wieder düsterer, schneller und punkiger wie zu DDR-Zeiten. Neben der aktuellen brisanten politischen Weltlage liegt der thematische Focus des Albums diesmal einerseits auf dem I. Weltkrieg („Gas 14/18“ und „1918“), was ja bei DIE SKEPTIKER auch schon Tradition hat. Anderseits bietet „Kein Weg zu weit“ einige traurig-melancholische Texte zu tiefgehenden menschlichen Problemen, wie Schicksalsschläge, Verlust und Abschied. Gerade bei diesen Songs kommt der schneidende Tenor-Gesang von Eugen Balanskat wieder so richtig zur Geltung und gerade das gefällt mir wesentlich besser, als so manche „plakativer“ Hit der SKEPTIKER. Hier heißen meine Favoriten „Immerfort“, „Ich weiss nicht“ und „Schlussakkord“, die Eugen Balanskat von einer grüblerischen Seite zeigen, die aber musikalisch trotzdem treibend umgesetzt werden. Etwas aus dem Rahmen fällt dabei das angeswingte „Gegen die Wand“, welches das aktuelle Leben im Moloch Berlin zum Thema hat und dadurch zumindest rhythmisch für etwas Abwechslung im strengen Album-Fluss sorgt. Mit gerade mal knapp 38 Minuten Gesamtspielzeit ist „Kein Weg zu weit“ eine kurz-knackige Angelegenheit geworden und lässt so keinen Raum für Leerlauf, dafür steigt jedoch der Drang, die Platte wieder von vorn zu hören! Die auf 500 Exemplare limitierte Erstauflage im orangen Vinyl war übrigens ratzfatz ausverkauft und inzwischen ist jedoch eine Nachauflage im schwarzen Vinyl wieder erhältlich. (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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