7 lange Jahre sind nun schon seit dem letzten Album „Burn Brightly Alone“ der österreichischen Death Metal-Institution CADAVEROUS CONDITION vergangen und in der Zwischenzeit gab es nur eine One-Track-Ausstellungs-CD-R für Cyril Helnwein, Gastgesang bei einer THE SISTERS OF MERCY-Coverversion der türkischen Martial Metal-Band KARA CEPHE und eine einseitig bespielte Kollaboration-Picture-Vinyl-Single mit dem aktuellen DEATH IN JUNE-Mitglied Miro Snejdr bzw. HERR LOUNGE CORPS namens „The Garden And Graves“. Ähnlich wie mit DEATH IN JUNE reduzierte sich dabei das Klangbild durch den slowakischen Musiker auf dezent-elegischen Klavierspuren, über die das Reibeisen-Organ von Wolfgang Weiss wie gewohnt röhrte. Das Album „The Breath Of A Bird“ knüpft jetzt daran natürlich an, führt den Sound jedoch überraschend in die Breite. Völlig überrissene Bass-Sequenzen, symphonischer Bombast, Chorgesänge und natürlich das für HERR LOUNGE CORPS typische Schifferklavier und melancholische Piano-Klänge. Mit der Ruhe vor dem Sturm dürften die insgesamt 9 Tracks ganz gut beschrieben sein und die latente Bedrohung wird durch die wenigen Ausbrüche um so mehr verstärkt. Verantwortlich dafür meist der kehlige Gesang von Wolfgang Weiss, der diesmal zwar noch facettenreicher erscheint, aber dem musikalischen Schlachtgemälde jedoch erst die richtige apokalyptische Note verleiht. Zum Abschluss donnert dann äußerst tanzbar ein Future Electro-Remix der amerikanischen Synth-Pop-Band GOST aus den Boxen, welcher einem letztendlich wie ein alles erlösender Regen vorkommt. Neben Sänger Wolfgang Weiss wirkt an diesem Album nur noch Gitarrist Rene Kramer von der eigentlichen Band CADAVEROUS CONDITION mit, der für die wenigen, aber punktgenau eingesetzten Gitarren-Riffs verantwortlich ist. Wenn ich die Zeichen von „The Breath Of A Bird“ jetzt aber richtig deute, dürfte für die Band CADAVEROUS CONDITION dieses Album leider ihr Schwanengesang sein! Es wäre eine Tragödie biblischen Ausmaßes, wie das Album an sich schon als Soundtrack für Dantes Inferno funktionieren könnte! „The Breath Of A Bird“ ist sicher eines der Top-Alben des Jahres und ein Interview mit Wolfgang Weiss auf diesen Seiten folgt in Kürze! (Marco Fiebag)
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