Und wieder ein Herbstplatte, die zum Frühling erscheint, aber wer kann das auch von den Arbeitsprozessen her immer so genau planen. Egal, wir freuen uns das die neue Platte von DEAD LEAF ECHO mit dem Arbeitstitel „Beyond Desire“ nun das Licht der „Dark Rock Dream Wave“ Welt erblickt hat. Nach der Veröffentlichung der Vorabsingle „Strawberry Skin“ im Jahr 2017 legt das Musikerkollektiv, das sich 2008 in Brooklyn gegründet hat, nun sein zweites Fulltime Album nach. Ähnlich wie beim Vorgänger „Thougt and Language“ von 2013 zeigt sich das Quartett erneut sehr stark beeinflußt durch den musikalischen Stil und die künstlerische Gestaltung von Künstlern aus dem Umfeld des britischen Kultlabels 4AD. Meiner Empfindung nach treffen hier u.a. die Klänge von LYCIA, LUSH, MY BLOODY VALENTINE, COCTEAU TWINS , alte CLAN OF XYMOX usw. aufeinander. Außerdem klingen Bands wie JESUS AND MARY CHAIN, A PLACE TO BURY STRANGERS, THE OCEAN BLUE durch, es tauchen wieder sehr viele schillernde Facetten auf, die die Band aus Brooklyn auch in den Indie Alternative Bereich mit hinein ziehen. Aber auch die sphärischen Momente eines Ulrich Schnauss schimmern hier und da hervor, die reverbgetränkten, atmosphärischen Gitarrenflächen, die einem eine nebeldurchzogene Landschaft vor dem visuellen Auge erscheinen lassen, die präzisen Hooklines und die dunkle Rhytmik, die durchdachten Pop-Elemente prägen ein musikalisches Landschaftsbild, das den geneigten Dark Wave Hörern wahre Freundentränen in die Augen treiben sollte.
Auf Ihrem neuen Werk entwerfen die Amerikaner also wieder mal ein Klangbild, das irgendwo zwischen Shoegaze, Dream Pop und New Wave herum pendelt, die melodische Textur wird dabei des öfteren gebrochen, um kurz darauf wieder harmonisch zusammenzufließen. So entsteht ein durchweg stimmiges Klangerlebnis, das auch durchaus in den guten 80´s hätte veröffentlicht werden können. Die 10 Songs auf “ Beyond Desire“, die mit guten 45 Minuten Spielzeit zu Buche schlagen, fangen den perfekten Bühnensound der Band ein, der in der Regel noch um einiges brachialer und düsterer als die Studioaufnahmen daherkommt. Die Vielschichtigkeit und die grandiose Heavyness ihrer Gitarrentexturen in den Tracks „Desire“, „Lemonheart“, „Sunlessoul“ und die beinahe schwerelosen Vocals in „Drifting Inside“ und „Temple“ des teils zweistimmigen Gesangs und vor allem der weiblichen Protagonistin Ana Breton tun ihr übriges, um die Schwermütigkeit von Sänger und Songschreiber LG Galleon in schöner Harmonie mit an die Grenzen der Shoegaze Soundausrichtung zu tragen. In den vergangenen 3 Jahren spielten DEAD LEAF ECHO an die 200 Live Shows, u.a. sogar in 2011 mit den legendären PSYCHEDELIC FURS und den LEMONHEADS und spielten in der kargen Joshua Tree ( U2 Album 1987 ) Wüste 2016 einen Gig. Für die Produktion übrigens wurde der legendäre Soundtechniker Guy Fixsen verpflichtet, der sogar schon mit SLOWDIVE und MY BLOODY VALENTINE produziert hat. Ebenfalls beteiligt war Jorge Elbrecht, der zuvor bereits für artverwandte Gruppen wie ARIEL PINK, NO JOY und TAMARYN gearbeitet hat. Das Artwork hat Timothy O`Donnell erstellt, bekannt wurde er durch seine Aktivitäten bei Vaughan Designstudio v23, das in den 1980er und 1990er Jahren etliche Cover von 4AD Releases gestaltet hat, daher prägt er auch die visuelle identität des Labels. Im schönen Mai werden DEAD LEAF ECHO wieder live auf Bundesdeutschen Bühnen spielen, im Zentrum ihrer dritten EU Tour steht u.a. der Auftritt beim WGT in Leipzig, laßt Euch das auf keinen Fall entgehen, es lohnt sich für alle Freunde des Genres und für Liebhaber der oben genannten Gruppen.
(S.Erichsen)
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