SEVEN THAT SPELLS – The Death and Resurrection of Krautrock:Omega (CD)

Omega-ist der 3.Teil und somit das Ende der Trilogie von „The Death and Resurrection of Krautrock“ der Balkan-Progger. Ein Album, erschaffen in den letzten 3 Jahren, unter Mithilfe bzw. in Kooperation mit Drummer Blake Flemming (z.B. The Mars Volta), welches im Promo-Beizettel vollmundig mit Worten lobpreist wie „jenseits dieses Planeten, asymmetrisch, atonal, unterkühlt und dennoch heiß und in perfekter Harmonie mit sich selbst. Nun denn, nach einigen Durchläufen kann man dies sogar so stehen lassen, versteht das Künstlerkollektiv um Niko Potocnjak es auf hervorragende Weise, vielerlei Zutaten aus Prog,Kraut-und Psychedelic, sogar Postrock in ihren stets hypnotischen Flow einzubinden. Dies passiert auf sehr natürliche Weise, versteht sich die Band perfekt darauf in den 5 Songs, die durch 2 Mammut-Tracks zwischen 13-18 min ihre Eckpfeiler innehat, zu magnetisieren. Im bereits kurzen Opener „In III“ werden mehrstimmige Gesänge perfekt durch vertracktes, nach vorne drückendes Drumming nebst Sirenenartiger Gitarren gestellt, die den Weg ebnen für den ersten Longtrack „Omega“. Benannter Track ist ein 19-minütiges Prog-Monster, welches durch intensive Polyrhythmik, viel Atmosphäre und vor allem den immer wieder beeindruckenden Mantra-Gesang begeistert. Drückende, schleppend düstere Elemente paaren sich mit typisch 70s-lastigen Prog-Referenzen, ergänzt um ein gesundes Maß an Experimentierfreude. Seven that Spells versprühen Jam-Charakter und trotzdem lebt dieses Album von einem hohen Maß an Struktur, Detailverliebtheit, welche sich vor allem im sehr organischen, zum Teil Tribal-artigen Drumming widerspiegelt, technisch verspielt aber glücklicherweise nie verkopft. Dazu verhilft der stets melodische, oft gar fernöstlich, orientalisch anmutende Gesang, welcher den immer wieder leicht dissonanten noisigen, krautrockigen Schräglagen die nötige Melodiösität entgegen stellt. Der 3.Song „chronos“ ist ein floydiges Zwischenstück von 4 Minuten und geleitet dunkel, sphärisch das Album in den nächsten grossen Longtrack „future Lords“, welcher mit schleifenden, postrockigen Gitarren und wiedermal schön organisch, wirbelnden Drumming einen dunklen hypnotischen Klangteppich ausbreitet. Abermals mit tollen Gesängen, permanenten Druck auf Bass und Gitarren, wird hier eine Art Trance-Rock inszeniert, der seine ganz eigene Sprache spricht. Orientalische Gesangs-Muster, mehrstimmig in permanenter Wiederholung, schwer psychedelischer kraftvoller Rock…Seven that Spells bauen Klangkathedralen, die sich Schicht um Schicht auf sehr intensive Art und Weise in einen Rausch spielen. Jazzig, verspielte Rhythmen treffen erneut auf einnehmende Choräle, die diesem Album ein absolutes Alleinstellungsmerkmal verleihen. Das Ganze ist von der ersten bis zur letzten Minute Konzept-Progrock und trotzdem begeistern STS mit viel Jam-Charakter, einem sehr organischen, live-orientierten Sound, der genau im richtigen Moment druckvolle Momente neben entrückte Parts zu stellen weiss. Der thronende melodiös pathetische Gesang, das richtige Maß an Experimentierfreude, die stets dunkle Atmosphäre, gepaart mit dem besten Zutaten aus Prog/Kraut-und Postrock ergeben ein sehr leidenschaftliches Album, welches man immer wieder hören möchte.

(R.Bärs)

Format: CD
Vertrieb: Broken Silence
 

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