COH – CoHgs (LP)

Bereits Ende letzten Jahres ist diese Vinyl-Zusammenstellung einiger Arbeiten Ivan Pavlovs mit unterschiedlichen Sängerinnen und Sängern erschienen und, so viel ist ja fast von vorneherein klar, das Ganze ist ein Leckerbissen für alle Freunde von COH und guter elektronischer Musik.

Wunderschön verträumt melancholisch beginnt es mit zwei Titeln, denen Ann Demeulemeester und Anna Yamada ihre Stimme mehr als nur „leihen“, sondern die jene an sich schon faszinierenden Klänge aus dem Synthiesizer extrem bereichern. Das allererste Lied, „Exercise in Colour“, ist übrigens das einzige bisher unveröffentlichte auf dieser Scheibe. Über und unter den Clicks und Cuts von „Silence is Golden“ erklingt Peter Christophersons Stimme, ein Traum nicht nur für Coil-Liebhaber, die sicherlich auch an dem von John Balance und Louise Weasel intonierten „Love‘s Septic Domain“, welches auf der B-Seite der Platte ist, ihre höllische/himmlische Freude haben werden. Den Abschluss der ersten Seite krönt indes die Stimme des Meisters selbst, hier als „Frankie Gothard“, mit „Fffetisch“. Die zweite Seite beginnt ein Stück aus Vox Tinnitus, welches Little Annie ebenso mit ihrer einzigartigen Stimme krönt wie auch das vierte und letzte Stück dieses Albums, „Yellow“. Natürlich sind nicht alle Titel, die irgendetwas mit Coil zu tun haben, über jeden Zweifel erhaben, aber einen emotional (wütenden?) John Balance zu den zerhackten Klängen COHs zu hören, der von einer ruhig intonierenden Louise Weasel geradezu perfekt kontrastiert oder eher komplementiert wird, geht wohl jedem Musikliebhaber ans Herz bzw. sollte dies meiner Meinung nach tun. Doch der Zauber von Stimme und meisterhafter Elektronik hört nicht auf: Wieder erklingt eine Japanerin, die bereits auf dem sehr gelungenen „COH vs Ito – 3 Girls Mixed Up“ zu hören war: Noriko Taguchi. Um Worte wie „zauberhaft“ und „traumhaft“ nicht zu oft zu wiederholen, schweige ich indes bezüglich dieses Titels weitestgehend, erlaube mir jedoch eine Referenz zu den isländischen „múm“… Nach „Yellow“, sparsam mit elektrischem Piano instrumentiert und ansonsten extrem Minimal, bei dem uns Little Annies Sprechgesang eben gerade nicht einlullt, weil man sonst ihre markant intonierten Worte nicht würdigen könnte – und wer will das nicht? – wird man schließlich wieder in eine Welt außerhalb solch faszinierender und dabei doch nie aufdringlicher Klänge entlassen. Es sei denn, man hört sich gleich wieder solche an! Tut es, Leute!   (flake777)

Format: LP
Vertrieb: Editions Mego
 

Stichworte:
, , ,