Nach den beiden Konzeptalben „Pagan City Gods“ (2013) und „Pagan City Ghosts“ (2015) findet die Trilogie mit dem jüngst erschienenen „Pagan City Goth“ des Dortmunder „Angst Pop“-Projekts ECHO WEST, geführt von Dirk Torben, hier seinen Abschluss. Das Kernthema der “kalten Stadt”, bzw. die emotionale und soziale Entmischlung des Seins in der Großstadt wird ein weiteres mal bedient und durch die Themen „Mensch und Natur“ sowie „Existenz und Überleben“ erweitert. Der Soundtrack dazu: Wieder einmal stampfende kühle Synthie-Beats mit stark verzerrter Gesangsstimme. Stilistisch darf man keine überraschende Weiterentwicklung erwarten. Der analoge Mood-Prodigiy leistet weiterhin treu sein knurriges Dröhnen, während mechanische Drumcomputer den Robotismus menschlichen Alltags symbolisieren. Die zwölf neuen Minimal-Wave-Stücke sind durchweg tanzbar, clubtauglich und nach mehrmaligem Hören auch mit einem gewissen Ohrwurmcharakter zu bezeichnen. Konzeptionell findet die Trilogie vor allem durch das sehr schöne stimmige Artwork seinen Abschluss, welches die emotionslose Distanz zum unsichtbaren Individuum in der Großstadt durchaus nahe kommt. Wir sind gespannt, wohin die Reise des seit 1994 bestehenden Projekts, welches im Ruhrpott die schwarze Fahne hochhält, weitergeht. Auf dem vergangenen WGT konnten ECHO WEST ihre Anhängerschaft zumindest deutlich steigern. Es ist den beiden Musikern zu wünschen, dass ihre Musik durchaus den Weg in mehrere Wohnzimmer der Nation findet, die zum Beispiel auch Platten von FAD GADGET, PEINE PERDUE oder AUSTRA im Plattenregal stehen haben. Insgesamt ist „Pagan City Goth“ ohnehin ein Pflichtalbum für Hörer von Coldwave und Minimal-Wave geworden. (D. Charistes)
Format: CD |
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