Die wahrscheinlich exotischste Platte dieser Tage legt der Schweizer Musiker Manuel Gagneux vor, der historische Musik schwarzer Sklaven mit skandinavischem Black Metal kombiniert. Klingt cheesy, ist aber geil! Die Verbindung von zwei maximalst gegensätzlicher Strömungen kann in die Hose gehen, nicht aber, wenn sie bis ins kleinste Detail durchkonzipiert stimmig klingt. Kettengeklimper, repetitive Gesänge und souliger Background wird mit rasender Geschwindigkeit verbunden und kreiert eine zuvor nie gehörte Stilvielfalt. Talent hat der junge Mann mit Zweitwohnsitz in New York, denn die historischen Bezüge müssen in beiden Genres sitzen, sonst kann es schnell peinlich werden. Doch die Symbiose aus klirrender nordischer Kälte und verzweifelten Gefängnishymnen mit dem Staub der Südstaaten, die einst Hoffnung predigten, schafft eine gar unheimliche Grundstimmung, die Gänsehautpotenzial offenbart. Traditionalisten werden ZEAL & ARDOR mit maximaler Ablehnung bestrafen, während offene Ohren nach dem ersten Hördurchgang nur positiv überrascht sein werden. Die größte Herausforderung besteht eigentlich nur noch darin, dieses Album korrekt in die Plattensammlung einzusortieren.
(D. Charistes)
Format: CD/LP |
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