Das letzte reguläre Album „(Nuees)“ von NATURE MORTE ist schon gut 7 Jahre her und in der Zwischenzeit konnte man das bretonische Natur Mystik Dark Ambient-Projekt nur mittels seiner drei Kollaborationen mit DOULEURFANTOME, O PARADIS und Jean Montsegur hören. Leider fristet das mysteriöse Projekt immer noch ein Schattendasein, welches zwar auf gewisse Art und Weise auch zu dem Sound von NATURE MORTE passt, aber gleichfalls irgendwie ungerecht ist. Denn die Musik von NATURE MORTE bzw. das dezente Verknüpfen von Naturgeräuschen und melancholisch Synthesizer-Flächen + dunklen Drones ist gleichzeitig voller Schönheit und Traurigkeit, was zumindest in meinen Ohren einzigartig ist. Das neue Album „(Cendres)“ erscheint jetzt daher nur auf Magnettonband-Kassette, welche auf 100 Exemplare limitiert ist und vielleicht ist dies ja auch das beste Medium, um den hypnotischen Rausch-Sound von NATURE MORTE wiederzugeben. Gleich beim ersten Track „Arbres“ gibt es ein Wiederhören mit Thierry Jolif, eventuell besser bekannt als LONSAI MAIKOV. Dieser Veteran der französischen Neo Folk-Fraktion Anfang der 90er Jahre agiert inzwischen ebenfalls recht isoliert, ist aber immer noch musikalisch aktiv. Auf „(Cendres)“ leitet er mit nur wenigen Worten den folgenden atmosphärischen Reigen aus dem Anfangs bereits schon beschriebene Mischung von Drones und Wasser-, Wind- und Vogellauten-Feldaufnahmen ein, der diesmal auf den insgesamt 10 Tracks vielleicht noch ein wenig trauriger wie dunkler ausgefallen ist. „(Cendres)“ kann gut der Soundtrack für die schroffe Landschaft der Bretagne sein, in welche sich ja auch der bekannte französische Musiker Yann Tiersen zurückgezogen hat, um dem multikulturellen Moloch Paris zu entfliehen. Ein zutiefst berührendes Album, das übrigens selbst vom Klang her ausgezeichnet aufgenommen wurde und die Tonwiedergabequalität der Kassette ebenfalls hervorragend ist! (Marco Fiebag)
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