Peter Hope (THE BOX) und David Harrow (Anne Clark) hatten ja schon 1985 mal zusammen gearbeitet und das Ergebnis war damals die „Sufferhead“-12“. Gut 30 Jahre später gibt es jetzt eine Fortsetzung der Kollaboration und wenn auch das neue Album „Blue Electric“ musikalisch nicht unbedingt an den rabiaten Industrial Electro White Funk Rock der „Sufferhead“-EP anschließt, sind trotzdem Parallelen zur Vergangenheit auszumachen. Stimmlich hat sich Peter Hope diesmal ein wenig zurück genommen bzw. tritt nicht ganz so „Straßenköter“ mäßig auf, wie zum Beispiel zuletzt noch mit den THE EXPLODING MIND. David Harrow beschränkt sich auf den insgesamt 10 Tracks von „Blue Electric“ voll und ganz auf elektronische Sounds und legt so ein pulsierend-flirrendes Fundament für die immer noch einzigartige Stimme von Peter Hope. Insbesondere macht sich dabei ein unterschwelligen Dub-Einfluß bemerkbar, welcher nicht weiter verwundert, wenn man weiß, das David Harrow seit Ende der 80er Jahre auch im Umfeld vom On-U Sound-Label anzutreffen ist. Des weiteren erinnert mich einiges an diverse KLINIK-Tracks aus der deren Goa-Trance-Phase in den 90ern (hier nur eben mit Gesang) und „I Am Spartacus“ würde auch sehr gut auf ein neueres Mark Stewart-Album passen. Selbst wenn beim ersten Mal hören die rund 42 Minuten von „Blue Electric“ ein wenig an einem vorbei rauschen sollten, bitte dem Album eine weitere Chance geben, denn spätestens nach einigen Durchläufen zündet es definitiv! Gelungenes Comeback einer Kollaboration und das nach 30 Jahren! Empfehlenswert in diesem Zusammenhang übrigens immer noch die CD-Wiederveröffentlichung des Debüt-Solo-Album „Succession“ (inklusive aller Maxis und auch der „Sufferhead“-EP) von David Harrow bei Klanggalerie. (Marco Fiebag)
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