Der Blick in die Finsternis gerichtet. Die Substanz in den Händen. Runter gespült mit einem Drink Vergessen machen. Die Glieder zucken, die Lichter gehen aus. Der Beat setzt ein. Es ist dein Moment. Du vergisst alles um dich herum. Die Existenz. Deine gottverdammten Probleme. Den letzten Tag und diese Nacht. All der Stress mit der Freundin und der Familie. Es reicht. Du willst tanzen und du willst es „abgefuckt“. Was zählt ist das Jetzt und der Moment des Erlebens. Deine Begleiter schließen die Augen und geben sich hin. Jetzt willst du nur noch „fühlen“. Du bist entmenschlicht, du bist raus …Das neue Projekt von R. Loren (PYRAMIDS/WHITE MOTH/) und Faith Malimba (BLACK DOLLP) ist harscher Industrial-Techno, gemacht für Clubs wie das Berghain oder Tresor. Legt man die CD ein, glaubt man zuerst an eine Fehlpressung, denn die harten Techno-Beats werden von einem, zuerst als unangenehm empfunden, weißen Rauschen unterlegt. Skippt man zum zweiten Track der CD versteht man das Konzept. Hier soll Ekstase und Rausch zelebriert werden. Der extreme Noise im Hintergrund ist zuerst gewöhnungsbedürftig, verstärkt die Atmosphäre aber deutlich. Nach zwei Minuten hat sich das Gehör an die merkwürdigen Störgeräusche gewöhnt, die die EP begleiten. In wellen-artigem Aufbau kreieren die beiden Elektronik-Musiker einen Soundtrack für eine Nacht, in der man sich verlieren möchte. Deep, hart, tanzbar und dreckig. Dazu gibt es noch Samples und Feature-Gesang von MARISSA NADLER und SCOUT PARE PHILLIPS. Einige verwenden für Musik wie diese, den Begriff HNW (Harsh Noise Wall), dafür sind die beiden Stücke „Chokehair“ und „Unknown Identity“ aber meiner Meinung nach doch zu melodiös und eingängig. So, wie wir es eben gerne haben. GENDER TROUBLE zelebrieren die Kunst harten Technos für Ästheten. Daher eine bedingungslose Kaufempfehlung für alle die auf Maschinen-Rave ala NOSFERATU, ANCIENT METHODS oder BLAWAN stehen.
(D. Charistes)
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