Eigentlich kommt einem das Thema 9/11 ja mehr als aus den Ohren raus, aber was Jürgen Eckloff und Co. hier vorgelegt haben, ist eine so wunderbare Arbeit zu dem Thema, dass ich sie unbedingt empfehlen kann. Vielleicht als künstlerische Ergänzung zu Michael Moores filmischen Kommentar, der ja eigentlich (fast) alles gesagt hat, was zu dem Thema zu sagen ist.
„War Has Come Home“ jedenfalls ist eine Soundcollage aus gesammeltem Audio-Material zum Thema „11. September 2001“, bestehend aus (deutschen und amerikanischen) Medienausschnitten und einigen, spärlich gesäten, (oftmals zynisch) kommentierenden Sounds. Die Zusammenstellung der Samples aus TV und Radio ist mehr als gelungen und zeigt nicht nur, wie Panik durch Medien konstruiert wird; wie Vorurteile und Wahrheiten konstruiert und getriggert werden; sondern auch, wie stumpf und dumm die meisten Ameisen da draußen sind, die sich Menschen nennen. Das zumindest ist meine Interpretation der gehörten Samples und mal wieder überlege ich mir, meinen TV endgültig aus der Wohnung zu verbannen… Doch nicht nur der Inhalt, auch die Verpackung von „War Has Come Home“ (limitiert auf 300 Stück) ist erwähnenswert – basierend auf einem Brief, der am 13.1.2001 in der BZ veröffentlicht wurde, hat Urk Giten ein farbenfrohes Booklet im 10“-Format entworfen, mit dem jener Brief kommentierend collagiert wird. Fazit: Wer Soundcollagen wie z. B. die von Ernst Horn mag, dem wird „War Has Come Home“ gefallen und jedem Tonträgerfetischisten kann man die (äußerlich wie inhaltlich) liebevollen, qualitativ hochwertigen Kinder von 90% Wasser sowieso nur empfehlen. (F.S.)
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