Gitane Demone gilt ja als die Grand Dame des Gothic Death Rock und hat mit CHRISTAN DEATH so einige Ruhmesblätter dieses Genres gefüllt. Nach ihrer privaten wie musikalischen Trennung von Valor bzw. CHRISTIAN DEATH strandete sie ja mit eher mäßigen Erfolg in Europa und landete letztendlich buchstäblich fast in der Gosse. In den letzten Jahren hat sich jedoch die von dieser schweren Zeit deutlich gezeichnete Lady wieder aufgerappelt und jetzt mit ihrer neuen Band ein Hammer-Comeback gestartet. Dazu hat sie für ihr GITANE DEMONE QUARTET bekannte Veteranen des Death Rock um sich geschart, die im einzelnen Rikk Agnew (SOCIAL DISTORTION, ADOLESCENTS, CHRISTIAN DEATH), Paul Roessler (THE SCREAMERS, 45GRAVE, NINA HAGEN BAND) und Deb Venom (AUNTY TRUST) sind. Zusammen haben sie ein äußerst dichtes wie intensives Album namens „Past The Sun“ eingespielt, welches neben 5 eigenen Songs auch noch drei Wahnsinns-Cover-Versionen enthält. So interpretiert man „Lorca“ von Tim Buckley, „Eva Braun“ von THE SCREAMERS und SUICIDES „Ghostriders“ in Gedenken an den in diesem Jahr gestorbenen Alan Vega. Insbesondere „Eva Braun“ entpuppt sich dabei als schier endlos manisch-hämmerndes Mantra von einer fiebrigen Härte, die ich Gitane Demone so gar nicht mehr zugetraut hätte. Doch auch die eigenen Kompositionen wissen zu überzeugen und in den zumeist recht sperrig-ausladenden Songs vermischen sich eingängige Passagen mit ebenso disharmonischen Phasen. Neben dem natürlich nicht zu verleugnenden Death Gothic-Fundament, speisen die insgesamt 8 Songs ihre Energie auch durch Punk-, Noise Rock- und sogar Jazz-Einflüsse, was „Past The Sun“ zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit machen. Ein Album wie im Drogenrausch, obwohl meine Frau auch der Meinung ist, das dies Musik direkt aus der Irrenanstalt wäre! Leider nur als CD erschienen, denn im Vinyl-Format würde das gespenstisch-archaisch wirkende Artwork des Album noch besser zur Geltung kommen. (Marco Fiebag)
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