In den letzten zwei Jahren hat Stephan Groth mit seinem Projekt APOPTYGMA BERZERK drei limitierte EPs im 12“-Vinyl-Format bei Emmo.biz Records veröffentlicht, mit denen er ganz weit zurück zu seinen Wurzeln gegangen ist. Statt Indie Rock, Electro und Future Pop gab es eine instrumentalen Verbeugung vor den Pionieren der elektronischen Musik, welche da TANGERINE DREAM, KRAFTWERK, Jean-Michel Jarre, Klaus Schulze, VANGELIS oder Georgio Moroder heißen. An sich ist ja jede musikalische Veränderung einer Festival-Band der schwarz/bunten Szene ein Risiko und deshalb ist dieser mutige Schritt von Stephan Groth hoch anzurechnen, auch wenn es am Ende ein kommerzieller Selbstmord sein wird. Pulsierende Sequenzer-Rhythmen und melodische Synth-Flächen-Sounds bestimmten das Hörbild der insgesamt 9 Tracks auf den drei EPs, welche jetzt auf „Exit Popularity Contest“ nun noch einmal im CD-Format gebündelt nachgereicht werden. Für den gemeinen APOP-Fan war dieser Retro-Sound bestimmt eine bittere Pille und der Titel der aktuellen CD sicher ironisch passend dazu von Stefan Groth gewählt. Doch jene sollten gerade dieser auf den ersten Blick altmodisch anmutenden Electronic-Musik eine Chance geben, denn die offenkundig so angelegten analogen Vintage-Tracks haben überhaupt keine Patina, sondern sind atmosphärisch, hypnotisch, druckvoll und treibend bzw. modern produziert. Als Bonus enthält die CD übrigens eine Maxi-Version von „U.T.E.O.T.W.“, was nichts anderes als der größte APOP-Hit „Until The End Of The World“ im aktuell minimal-spacigen Gewand darstellt bzw. der einzige Song mit Gesang ist. Mir gefällt der „neue“ Sound von APOPTYGMA BERZERK auf jeden Fall sehr gut, kann mir jedoch auch gut vorstellen, das Stephan Groth sicher bald wieder zum gewohnten APOP-Sound zurückkehren wird. (Marco Fiebag)
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