KING DUDE – Sex (LP)

KING DUDE - Sex lpSchon der erste Track macht deutlich, dass es zwar sicher um „Sex“ gehen wird, so heißt schließlich das Album, und womöglich auch um „Drugs“, zunächst jedoch um Rock’n Roll und den schleudert uns King Dude gleich mal in der ihm eigenen Art, seine Stimme prägt natürlich auch diesen Song, um die Ohren: „Holy Christos“ rüttelt einen auf und lässt einen irgendwelche Erwartungen, man habe hier ein reines Dark- Neofolk-Album vor sich, zunächst erst einmal vergessen. Im zweiten Lied wird das Tempo deutlich zurückgenommen: „Who told you how to love?“ ist eine dunkle Ballade, bei der mich sehr sehr wirkungsvoll eingesetze Hall und ein wenig auch die Melodieführung etwas an das grandiose „Bloody Kisses“ Album von Type O Negative erinnert. Deutlich ryhthmischer und fast schon bluesig erklingt dann der musikalisch vorgetragene Wunsch, „I wanna die at 69“…Sehr amerikanisch und wieso auch nicht? Auf eine ganz andere Art ebenfalls von einem starken (Sprach-)Rhythmus geprägt ist „Our love will carry on“, wo sich dann auch die, wie ich finde, klasse Textzeile „I poured my last glass, as I’ve done in the past“ findet, womit wir dann auch bei den „Drugs“ gelandet wären. Eine wirklich atmosphärische „Murder Ballad“. Nach dem wieder recht schnellen und rockigen „Sex Dungeon USA“ erklingt „Conflict & Clima“, ein spannungserzeugendes Instrumental, welches man sich gut in einem Western vorstellen konnte, der uns in die dunkleren Gefilde des Amerikanischen Traums entführt, welche auf „Sex“ abwechslungsreich zelebriert werden. Besondere Erwähnung sollten noch die drei letzten Stücke finden: In „Prisoners“ singt bzw. spricht King Dude fast durchgängig in Stakkato, eine Facette seines Gesangs, die mir bisher unbekannt war (aufegnommen übrigens „probably in Berlin“), während das wiederum recht ‚flotte‘ „The Girls“, welches mit mehreren Applaus-Samples eine schräge und irgendwie ironische Live-Atmosphäre verströmt; ein eher experimentelles und sehr interessantes Lied ist, welches zwar durchaus noch im Rahmen eines Rock’n Roll-Songs funktioniert, aber doch auch etwas ganz Eigenes hat, was man sich am besten mal anhört. Der Höhepunkt des Albums erklingt meiner Ansicht nach mit dem letzten Stück, „Shine your light“, was eine gersdezu klassische, gefühlvolle Dark Folk Ballade ist, wie sie sich wohl auch einige andere Bands wünschen könnten, aber es ist King Dudes Song, in dem seine Stimme und Gesangsart klasse zur Geltung kommen, begleitet von Piano, aber sonst brauch es (hier) auch nichts, zumal mir auch der Text sehr zusagt. Ein abwechslungsreiches Album, und wie ich finde, nicht nur das beste King Dude Album bisher, sondern auch eine der besten Veröffentlichungen im „Folk“-Bereich der letzten Zeit. (flake777)

Format: LP
Vertrieb: Ván Records
 

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