DIORAMA sind seit den 90er Jahren eine der wenigen deutschen Gothic-Electro-Bands, die sich immer treu geblieben ist und zu keinen Zeitpunkt irgendwie peinlich war! Der ganz große Erfolg in der schwarzen Szene blieb ihnen dafür allerdings verwehrt, was sie jedoch nicht davon abhält, dieser Tage ihr inzwischen schon 9. Album bei Accession Records zu veröffentlichen. Diesem Label haben sie übrigens seit Anfang an die Treue gehalten und diese Art der Loyalität ist inzwischen auch schon sehr selten geworden. Eventuell liegt dies auch an ihrer Nähe zu Label-Betreibern DIARY OF DREAMS, welche musikalisch ähnlich gelagert sind, wobei DIORAMA nicht ganz so düster und apokalyptisch agieren. Bis jetzt möchte man sagen, denn „Zero Soldier Army“ ist das mit Abstand härteste Album von DIORAMA geworden, was sicher den gerade herrschenden rauen Zeiten geschuldet ist und somit die insgesamt 12 neuen Songs brandaktuell sind. Die DIORAMA so eigene Mischung aus synthetisch-stampfenden Dark Electro-Sound mit poppigen Strukturen und harten Gitarren-Riffs wird auf „Zero Soldier Army“ um einige Schrauben druckvoll angezogen, was die sich hymnisch-aufschwingenden Hooklines um so größer erscheinen lassen. Insbesondere die dunkel-geschmeidige Stimme von Band-Kopf Torben Wendt ist dabei das Pfund, was DIORAMA aus der Masse herausheben und regelrecht samtig-hell strahlen lassen. Mit fast 70 Minuten Spielzeit ist das Album an sich recht lang ausgefallen, aber die Songs sind dermaßen abwechslungsreich komponiert, eingespielt und produziert, dass sich in deren Verlauf überhaupt keine Längen einstellen. Beim Artwork der CD hatte übrigens Salt von Ant-Zen seine Finger im Spiel, was ja allein schon für optischen Genuss bzw. Qualität bürgt. Die additionale Scherenschnitt-Schablone als zusätzliches Frontcover sieht ebenfalls sehr schick aus und wertet das schnöde Jewelcase gut auf, so das es ja nicht immer ein Digipack sein muss. Ein rundherum gelungenes Album, dem ein ordentlicher Widerhall in der schwarzen Szene mehr als zu wünschen wäre! (Marco Fiebag)
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