„Heilige Scheiße, wie geil ist das denn?!“ dachte ich sofort, als ich vom Promoter meines Vertrauens den Link zum ersten Videoclip von ST. MICHAEL FRONT geschickt bekam. Ein Blick auf die Facebook-Seite des Duos öffnete dann regelrecht die Büchse der Pandora und ich war dem misanthropischen Pathos-Pop des hanseatischen Duos verfallen. Zwar versucht das Presseinfo der Plattenfirma mit harmlosen Vergleichen wie „ULTRAVOX trifft THE WALKER BROTHERS und THE WHO“ eine falsche Fährte zu legen, aber ST. MICHAEL FRONT sind wesentlich gefährlicher und sehen sich selbst gleich als das „Organ der spirituellen Erneuerung“! So geht die Reise mit einer atemberaubenden Mischung aus Bombast Pop, Spagetti-Western-Soundtrack und Neo Folk wohl eher in Richtung Wewelsburg, Externsteine und Ragnarök bzw. in die Gefilde von Scott Walker, DEATH IN JUNE und Boyd Rice, welche von Quentin Tarantino mit 60er Jahre Psychedelic gemixt werden. Insbesondere die herrlich pathetische wie ungemein melodische Gesangsdarbietung der ST. MICHAEL FRONT ist dabei erwähnenswert und ein wichtiges Pfund des Duos. Die Debüt-EP „In The Wake Of A New Dream“ bietet jetzt mit „Rifles & New Gods“, „Once“, „I’m Fine“ und „Doom Of Your Living Room“ doppelbödige Manifeste des guten wie abgründigen Geschmacks, die so auch problemlos im Radio laufen könnten. Das ST. MICHAEL FRONT mit diesen 4 Songs von „In The Wake Of A New Dream“ aber noch lange nicht ihr Pulver verschossen haben, wissen zumindest die wenigen Besitzer der voriges Jahr im Eigenverlag erschienen Demo-CD und das ist auch gut so. Mit ST. MICHAEL FRONT haben sich Staatsakt auf jeden Fall eine fette Königskobra ins Nest gelegt und der Vinyl-12“ mit Downloadcode wird hoffentlich bald ein offizielles Album folgen. (Marco Fiebag)
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