LEVEL PI – This Burning Part Of Me (CD)

LEVEL PI - This Burning Part Of MeAus Köln kommt ja aktuell fast nur Gutes im aus den Bereichen des Krautrock, Psychedelic Post Punk oder Gothik Rock. Habe gestern Abend noch das Konzert von BOX AND THE TWINS aus der Domstadt genossen und halte nun die EP von UWE CREMER und seinem Projekt LEVEL PI in den Händen. Seit 2006 präsentiert uns der Multiinstrumentalist wahre Klanglandschaften aus der Ecke des elektronischen Krautrocks. Die bisher produzierten fünf instrumental Alben von UWE CREMER, dabei Kollaborationen mit dem schwedischen Komponisten für Film und Orchestermusik THOMAS RYDELL, sowie dem in Ungarn lebenden, britischen Musiker DAVE PEARSON alias COMPUTERCHEMIST konnten allesamt überzeugen und wurde von der Presse hochgelobt. Die kompositorische Herangehensweise CREMERS ist geprägt von Akribie und Einfühlsamkeit was seinen Stücken Komplexität und Tiefenschärfe verleiht, zudem sind die Stücke frei von speeriger Kopflast. Das neue Werk nun mit 7 Tracks und einer Spielzeit von 32 Minuten kommt teilweise sehr kompakt und rockig daher und bei drei Songs wird LEVEL PI von dem kanadischen Sänger TIMOTHY SMITH am Mikrofon begleitet. Beschwörender Popappeal mit rhytmisch treibenden Postpunk und gotisch angehauchten Rock – Reminiszenzen, bisweilen sogar als elegischer Chamberpop insziniert, UWE CREMER zieht hier alle Register, für eine zeitgemäße, ideenreiche, Lesart der britischen Underground Musik der frühen Achtziger Jahre. Das Intro „SILENTIUM“ gleich zu Beginn überascht z.B. mit leicht el ektronisch, noisigen Klanggemälden und verwirrten Sprachsamples sowie dem Martinshorn und düsteren Gitarrenriffs, ein schwerer Einstieg. Im zweiten Lied wurde ich dann sofort an alte CHAMELEONS oder neuere DEAD GUITARS erinnert, hier wird richtig gerockt und das mit dem Frontmann THIMOTHY SMITH, der die absolut integrierte Voice zu „LIMIT TO YOUR LOVE“ darstellt, ein Mix aus Post Punk und Waverock. Bei Song drei „ABENDHIMMEL“ erklingt passenderweise eine melancholisch verklärte Melodieführung, das Stück könnte auch von MICHAEL ROTHER eingespielt worden sein, ein tolles Instrumentallied. Im Track vier mit Titel „MINE“ erklingt dann wieder straighter „Waverockbreitwandsound“ vom Feinsten mit der markanten Stimme von Mister SMITH und das großartige Gitarrenspiel erzeugt auch bei mir ein wahres Wohlgefühl an rein musikalischer Gänsehaut, gerne mehr davon. Bei „VOICES IN MY HEAD“ – einer siebenminütigen Instrumentalnummer vereint sich eigentlich alles von den verschiedenen Musikausrichtungen des Herrn CREMER, hier wird nämlich von Goth bis Kraut oder Wave über Rockig alles in einem Titel geboten, was LEVEL PI ausmacht und musikalisch darstellt.
Und im Titel „TWO“ kommt bei mir der Herr CREMER fast wie ein Singer Songwriter rüber, auch hier galant intoniert von Sir SMITH, fast schon eine Art Ballade, die unsere Ohren erreicht, sehr gelungenes Kleinod. Den Abschluss bildet dann „MINE“ als Instrumental Reprise, hier demonstriert uns UWE CREMER noch einmal sein grandioses Gitarrenspiel, praktisch als Ersatz für die in der Version nicht vorhandene Stimme von T. SMITH, ein musikalisch fulminanter Schlusspunkt dieser Veröffentlichung, man darf auf eine Fulltime Platte des Künstlers gespannt sein.

(S.Ericksen)

Format: CD
Vertrieb: Reptile Music
 

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