LO+PH ist ein weiteres Projekt der beiden T(R)eue um T(R)eue-Labelbetreiber Laszlo & Sofia (WERMUT/ICH WOLLTE, ICH KÖNNTE), die hier unter den Pseudonymen Nicolas Flamel & Perrenelle firmieren. Nach einer 10“ und einer 7“ in Privat-Auflage beim Katholischen Kunst- und Kulturverband und der offiziellen Debüt-Single „Aurora“ auf Treue um Treue erscheint mit „Adoration“ nun endlich das lang erwartete Album, welches allerdings leider nur im Tape-Format erscheint. Dem einen oder anderen wird der spannende Mash Up-Sound aus Zombie Rave, Witchhouse, Doomcore, Mutant Hip Hop und Ritual Techno eventuell schon von den „The Hermetic Raves“-Mixen bei Mixcloud bekannt sein, an die „Adoration“ allerdings jetzt nur bedingt anknüpft. Für die insgesamt 13 Tracks auf dem Album wurden die Fremdquellen nämlich drastisch reduziert und so findet auf „Adoration“ gerade mal Tongut von Daniel Pemberton, FROZEN, WHITE NOISE, PETRIA und BURIAL Einzug, wie LE TRIANGLE DE L‘ ANDROGYNE und BLOOD GROUPIE (NOVY SVET) Gastauftritte haben. Unverändert dafür die esoterisch-christliche Ausrichtung von LO+PH, welche ja gerade in Zeiten der aktuellen Invasion des Islams auf Europa ihren ganz eigenen Charme entwickelt. Besonderes Ohrenmerk wurde diesmal auch auf den Trance-Effekt gelegt und der unterschwellig pulsierende Ritual Techno-Einfluss verstärkt. Dies erinnert mich teilweise an eine Mischung aus alten MONDBLUT-, ORDO CATHARIS TEMPLI und MOKSHA-Werke, welche ja damals zum Teil ebenfalls als Kassetten erschienen sind. Mag sein, das sich einen das Tape nicht gleich sofort erschließt, wenn man ihm allerdings eine Chance gibt, entfalten die Atmosphären und Rhythmen faszinierende Langzeitwirkung. Ich persönlich hätte mir „Adoration“ auch sehr gut auf CD oder Vinyl vorstellen können, aber bekanntlich wollen T(R)eue um T(R)eue ja keine CDs mehr veröffentlichen und Platten sind leider auf Grund der zur Zeit angespannten Marktlage für das Label nicht mehr machbar. Bis wieder bessere Zeiten (im wahrsten Sinne des Wortes) kommen, hilft uns dieses Magnettonband jedoch darüber hinweg, welches übrigens sehr gut klingt und auf 100 Exemplare limitiert ist. (Marco Fiebag)
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