Nach der im vorigen Jahr veröffentlichten und allumfassenden 5xCD-Box „Mortology“ von MORTHOUND (und MORTHOND) vermehrten sich auch die Anzeichen danach, das Benny Nilsen sein altes Cold Meat Industry-Projekt wieder reaktivieren würde. Nach einigen Live-Auftritten nun sogar ein neues Album, welches zumindest optisch nahtlos an die Eingangs erwähnte Retrospektive anschließt. Das dies auch musikalisch gelingen würde, war eher fraglich, denn die aktive Zeit von MORTHOUND ist ja jetzt schon gut 20 Jahre her. Danach hatte er sich ja mit HAZARD vom damals typischen und sogenannten Cold Meat-Sound freigeschwommen und später in der intellektuellen Field Recording-Szene unter seinem Namen BJ Nilsen gut Fuß gefasst. Deshalb jetzt noch einmal zum Death Dark Ambient Industrial-Sound zurückzukehren dürfte kaum authentisch sein und sich schwierig gestalten, die damalige naive wie unbedarfte Herangehensweise heute noch atmosphärisch zu reproduzieren. Zumal Benny Nilsen sich schon seiner Zeit äußerlich und im Gegensatz zu zum Beispiel ARCHON SATANI eher Szene untypisch gab. So verleugnen die rund 45 Minuten bzw. 6 neuen Tracks auf „Off The Beaten Track The Light Don’t Shine“ zwar nicht seine Wurzeln und seinen Werdegang, klingen jedoch definitiv digitaler wie moderner und sind technisch richtig ausgefuchste Kompositionen. Herausgekommen ist am Ende eine dunkel-kühle Neo Dark Ambient Death Industrial-Mischung, welche auch dezente Einflüssen aus Drone, Ethno und Tribal mit berücksichtigt. Auf Grund der für dieses Genre relativ kurzen Spielzeit ist das Album auch eine runde wie kurzweilige Angelegenheit geworden und wer jetzt trotzdem noch dem alten Cold Meat-Sound nachtrauert, ist ja bestens mit der schon Eingangs erwähnten „Mortology“ versorgt! (Marco Fiebag)
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