War ich Anfang vorigen Jahres auf Grund meiner bisherigen Unwissenheit bezüglich des Werdegangs von DIARY OF DREAMS doch ziemlich überrascht durch die dunkle Endzeitstimmung und Wucht, welche mit ihrem 11. Album „Elegies In Darkness“ über mich hereinbrach, hat sich das jetzt gut ein Jahr später natürlich relativiert. Denn Album Nummer 12 bzw. „Grau im Licht“ knüpft nahtlos an den Vorgänger an und weicht eigentlich selbst im kleinsten Detail nicht von dem einst eingeschlagenen Pfad ab. So bieten deshalb die insgesamt 12 neuen Songs ein weiteres Mal düstere Endzeitstimmung mit monoton-scharfen Gitarren-Riffs, monumental-schleppenden Electro-Rhythmen, bombastischen Atmosphären und immer wieder kurz durchblitzenden Future Pop-Tonfolgen. Auch der wechselnde Gesang in Deutsch und Englisch erinnert mich wieder an JANUS, wie die perfekte Produktion des Ganzen in den Händen von Daniel Myer (HAUJOBB, ARCHITECT) lag und selbst das Artwork einem völlig vertraut vorkommt. Man kann das jetzt natürlich langweilig finden, die fehlende Weiterentwicklung bemängeln oder als Beständigkeit auslegen, wobei ich eher zu letzteren tendiere, da solch ein detailliert ausgefeiltes Werk in der aktuellen deutschen Gothic-Szene inzwischen eher selten zu finden ist. Thematisch ist die emotionale Achterbahnfahrt ganz auf die aktuelle Weltsituation ausgelegt und mit dem Albumtitel auch absolut passend etikettiert. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass das Album keinen Hit für die dunklen Tanzflächen der Nation abwerfen wird und nur in seiner packender Ganzheit funktioniert. 66 Minuten Untergangsstimmung pur, die wenig Hoffnung auf ein Leben nach der kommenden Apokalypse macht oder etwa doch? Hört es Euch an und findet es selbst raus… so lange Ihr es noch könnt! (Marco Fiebag)
Format: CD |
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