INSTITUTION D.O.L. gelten ja als einziger Power Electronic Noise-Vertreter aus Österreich und Projekt-Kopf Barbie Blutig riskiert ja gerne mal eine dicke Lippe, was ihm in der Vergangenheit nicht immer nur Freunde eingebracht hat. Auch war der bisherige Weg von INSTITUTION D.O.L. von einigen Brüchen geprägt und so währte zum Beispiel die letzte Pause des Projektes rund 7 Jahre, welche mit seinem Live-Comeback auf dem IV. Tower Transmission-Festival 2014 in Dresden beendet wurde. Gerade dieser furiose Auftritt führte letztendlich zu der aktuellen CD „17 Shameless Years“ auf Klanggalerie, denn er beeindruckte Labelchef Walter Robotka so sehr, das er sofort INSTITUTION D.O.L. diese Veröffentlichung anbot. Jene bietet passenderweise 17 Titel, welche sich aus neuen Aufnahmen und Remixen älterer Tracks zusammensetzt und so quasi als Best Of-Compilation wie Abschluss der ersten Ära von INSTITUTION D.O.L. dienen soll. In der Vergangenheit haben mich ehrlich gesagt die einzelnen Veröffentlichungen des Projektes nie so richtig überzeugen können, aber was hier mir an geballter Kraft in Verbindung mit Atmosphäre jetzt ins Gesicht schlägt, finde ich schon überraschend. Gerade diese mehr Old School-Konstellation aus christlichen Sakral-Gesängen, obskuren Sprach-Samples und fiebrigen Ambient-Schleifen, die mit brutalen Noise-Wänden und fies-keifenden Vocals kombiniert werden, ergibt eine beunruhigende Mischung, die mich gerade im richtigen Moment zu treffen scheint. Ob das nun an den Neuaufnahmen, der geschickten Anordnung der einzelnen Tracks oder dem aktuellen Mitwirken von MK Vermin vom tschechischen Projekt MAGADAN liegt, vermag ich jedoch noch nicht so richtig einzuschätzen. Auf jeden Fall ist für mich „17 Shameless Years“ das bisher schlüssigste wie packendes Werk von INSTITUTION D.O.L. und man darf gespannt sein, ob das nächsten regulären Album die hiermit geweckten Erwartungen erfüllen kann. (Marco Fiebag)
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