NEBELHEXE / ANDREA HAUGEN Interview 2006

Wachstum, Wandel und die Rückkehr ins Ich

Die Musikerin, Heidin, Schriftstellerin, Künstlerin und Magierin Andrea Haugen dürfte vielen als die Verantwortliche für HAGALAZ’ RUNEDANCE bekannt sein – nur Wenige wissen, dass die charismatische Andrea vor ihren erfolgreichen und außergewöhnlichen Alben unter dem Namen HAGALAZ’ RUNEDANCE schon ein Album unter dem Namen NEBELHEXE veröffentlicht hat. Wenn auch das Projekt AGHAST seitdem nicht mehr in Erscheinung trat, so ist doch NEBELHEXE mehr als nur ein Name – steht dieser Name doch für das eigentliche künstlerische Schaffen von der in Norwegen lebenden Deutschen (die auch lange Jahre in England gelebt hat), abseits von Beschränkungen auf das authentische, nordische Heidentum.

Waren die Alben von HAGALAZ’ RUNEDANCE von Mal zu Mal angenehm überraschend, weil sie abwechslungs- und facettenreich waren und von ständiger Weiterentwicklung zeugten; so ist dieser Tage das Album “Laguz – Within The Lake“ von NEBELHEXE erschienen; das wiederum beweist, dass Andreas Musik sich wandelt, immer weiter entwickelt und dass sie musikalisch wie textlich noch weit mehr zu bieten hat als auf nordische Mythologie bezogene authentisch-nordische „Pagan-Folkmusik“. Auch wenn Andreas sehr eigene, höchst kreative persönliche Note an Texten und Musik sofort wiederzuerkennen ist, so könnte “Laguz…“ auch Musikliebhaber begeistern, die von HAGALAZ’ RUNEDANCE bislang nicht mitgerissen wurden. Sind Andreas Alben so schillernd wie ihre Persönlichkeit, so zeigt das neue Album mit einer nebulösen, beschwörenden Alptraumatmosphäre Wege des Unbewussten auf, greift nach den intuitiven Wurzeln der menschlichen Seele und ist intimer und persönlicher als jedes Album zuvor, damit aber auch allgemeingültiger. Denn Andreas (diesmal durchweg englischen) Texte sind, wenn auch lyrisch und oft metaphorisch verpackt, nachvollziehbar, erlebbar und emotional berührend. Wenn man auch bei den ersten harten E-Gitarren erstaunt aufhorcht (oder als alter HAGALAZ’-Fan erst mal vor Schreck vom Stuhl fällt), so ist das musikalische Konzept doch in sich logisch und spiegelt die Texte wider. Extrovertierte Aggression trifft auf verträumt-ambiente Electro-Passagen, die vielleicht entfernt mit Elementen bei BJÖRK vergleichbar sind; oldschool Wave/ Gothic-Strukturen durchweben das Album und auch Synth-Pop-Einflüsse sind nicht zu überhören. Auf der Suche nach mehr künstlerischer Freiheit und neuen Inspirationen hat Andrea sich in ihrer Musik und dem in den Bann ziehenden Gesang nicht verloren, sondern vielmehr gefunden. Natürlich ist eine Verbindung zu alten HAGALAZ’-Alben nicht zu verkennen (schon alleine, weil – wie bei jedem Album – traditionell ein Lied des Vorgängeralbums neu interpretiert wird), jedoch steht “Laguz…“ im Allgemeinen schon als Bruch zu alten HAGALAZ’-Traditionen da. Um mehr über diese interessante Entwicklung zu erfahren, führte ich ein Email-Interview mit Andrea Haugen:

? Nach drei sehr erfolgreichen und tollen HAGALAZ’ RUNEDANCE – Alben hast Du Dich entschieden, unter Deinem alten (und neuen) Namen NEBELHEXE ein sehr persönliches Album mit anderen, (wie es mir scheint) intimeren Themen und einer ganz anderen Instrumentierung herauszubringen. Was war der ausschlaggebende Grund, gerade jetzt so einen Wandel nach außen zu transferieren – wen möchtest Du mit diesem Album erreichen und was wolltest Du mit dem Album für Dich selbst erreichen?

Ich denke, es war die richtige Entscheidung, das Ganze unter NEBELHEXE und nicht unter HAGALAZ’ RUNEDANCE zu veröffentlichen, da Form, Musik und Inhalt sehr unterschiedlich von der bei HAGALAZ’ RUNEDANCE sind. Es gibt zwar Verbindungen (z.B. die neue Version von „Raven Night“), aber die Unterschiede überwiegen. Gab es ein besonderes Ereignis, was Deinen Fokus künstlerisch weg von der allgemeinen „pagan world“ auf Dich ganz persönlich gezogen hat?

Entwicklung, Veränderung und gleichzeitig ein „back to basics“ – das ist ein so prall gefülltes Paket, welches das neue Album repräsentiert – wieso hast Du es gerade nach der Rune Laguz benannt, die ja auch eben jene Attribute repräsentiert, aber ebenso in enger Verbindung zum Wasser steht? Mit “Within The Lake“ deutest Du das ja auch an – oder welche Bedeutung hat für Dich dieser Titelzusatz?

Nun, ich bin vorher in eine ganz andere Richtung gegangen und habe dann gemerkt, dass sie nicht die richtige für mich war, oder ich von meinem eigentlichen Weg abkam. HAGALAZ’ RUNEDANCE war ja sehr folk- und mittelalterlich inspiriert, und in den letzten Jahren war ich Mitglied einer Mittelalterkampfgruppe und Wikingergruppe, und ich ging immer mehr in die Richtung, nur noch authentische mittelalterliche Musik und Folkmusik zu spielen. Ich habe auch ernsthaft versucht, in diese historische Musikszene reinzugehen; versucht, mir das Lyrespielen beizubringen; versucht, diese alten Lieder zu singen. Je mehr ich in die skandinavische Mittelalterszene hineinstieg, desto mehr fand ich heraus, dass ich hier gar nicht hereinpasse. Hier waren ‚gewöhnliche’ Leute mit viel Interesse für historische mittelalterliche Geschichte und Musik. Ich dagegen bin eine alternative, okkulte Person mit sehr vielen besonderen persönlichen Erlebnissen. Ich wollte also gerne Mittelaltermusik machen, fand aber heraus, dass es nicht zu mir passte – meine Stimme passte einfach nicht zu den Liedern. Dann dachte ich mir: „Ok, das hier ist falsch, das ist ja nicht meine Musikszene. Ich mag zwar Mittelalter und Folk, aber ich bin keine liebliche Mittelalter-Sängerin. Ich bin eine kreative Künstlerin aus dem alternativen Musikmilieu und aus dem okkulten Bereich. Hier liegt meine Inspiration und mein Talent. In dieser Szene sind meine Freunde und Kollegen und hier sind die Leute, die ich mit meiner Kunst und meinem Schreiben anspreche“… Ich verspürte den Drang zur künstlerischen Freiheit. Ich hatte neue (und auch alte) Ideen, die ich gerne verwirklichen wollte, musikalisch und lyrisch. Ich hatte schon seit längerem musikalische Ideen für ein progressives Industrial-Projekt (Anm. d. Schr.: „Industrial“ wird in Skandinavien und auch den USA manchmal für eine andere Musikrichtung benutzt als hierzulande – wir meinen damit ja eher Noise) und jetzt fing ich an, diese Ideen zu verwirklichen… Plötzlich fühlte ich mich eingeschränkt von HAGALAZ’ RUNEDANCE, da HAGALAZ‘ RUNEDANCE komplett auf die nordische Spiritualität zugeschrieben ist und die Musik ausschließlich folk- und mittelalterlich inspiriert ist. Ich hatte somit auch ein gewisses Image bekommen, und schlussendlich fühlte ich, dass das auch nicht mehr ich war. Leute aus der Heiden- und Wikingerszene nannten mich „die Stimme der alten Religion“ und ich bekam ein Image der „weisen Frau aus dem Walde, die mit der Natur lebt…“ Plötzlich fühlte ich, dass ich auch hier nicht mehr hereinpasste, denn viele, die ich aus dem skandinavischen Asatru-Milieu kenne, sind ‚gewöhnliche’ Leute, die Asatru als Religion haben und dann alles in ihrem Leben auf die Vergangenheit beziehen. Das hat angefangen, mich so zu irritieren. „Heidnisch“ bedeutet für diese Leute, historische „Wikinger“ zu sein und alles soll sich darauf beschränken. Und heidnische Musik ist natürlich nur Folkmusik… Wie kann man sich da weiterentwickeln?! Ich musste also weiter, oder auch „back to basics“. Ich wollte ehrlich und offen zeigen, wer ich wirklich bin und über meine eigenen Erlebnisse schreiben. Ich wollte einfach ohne Einschränkung kreativ sein; Musik machen; schreiben; surrealistische Filmkonzepte schreiben usw. Natürlich bin ich immer noch wie vorher von der nordischen Spiritualität inspiriert und daher von Runen – ich möchte mich eben nur nicht künstlerisch davon einschränken lassen. So war es für mich wichtig, ein Erlebnis mit der Laguz Rune zu beschreiben. Laguz symbolisiert tiefe Gefühle, das tiefe Wasser. Es geht um eine ‚dramatische Liebesgeschichte’. Symbolisch beschreibe ich den tiefen See. Aber das Lied handelt von mir und einem gewissen Jemand; wir sitzen im Café; die Zeit vergeht – und er „schwimmt mir davon“…hehe…ich meine natürlich, er beendet die Affäre…jaja.

? Zuerst einmal zu der Form und der Musik des neuen Albums – Du hast es, wie die HAGALAZ’ RUNEDANCE-Alben auch, in Thorbjörn Akkerhaugens Studio produziert. Er und ein gewisser Cosmocrator haben Dir beim Einspielen der Musik geholfen. Wie war die Arbeit mit ihnen und wie sind die musikalischen Ideen für die einzelnen Stücke entstanden? Hattest Du selbst schon Melodien etc. „fertig“ im Kopf und ihr musstet diese im Studio nur umsetzen oder war es ein kreativer, fließender Prozess während der Aufnahmen? Die Instrumentierung ist ja eine ganz andere als bei HAGALAZ’ RUNEDANCE und versteht es sehr gut, die verschiedenen Emotionen in Musik umzusetzen (z.B. klingen die E-Gitarren hart und aggressiv; die Trommeln sehr dynamisch, etc.) – hast Du Dir das von Anfang an so vorgestellt oder hat es sich während der Aufnahmen entwickelt?

Dein Gesang klingt nun noch versierter und vielschichtiger als bei den letzten Alben – hast Du irgendeine Form von Gesangsunterricht gehabt oder ist das ein natürlicher Prozess Deiner Stimme?

Das Label ist nun Karmageddon Media, nicht Well Of Urd. Ist Well Of Urd nur für HAGALAZ’ RUNEDANCE-Alben gedacht oder warum geschah dieser (Sub-)Label-Wechsel?

Ich höre die Musik in mir, auch oft schon mit Instrumenten, Breaks usw. Ich hatte die Melodien mehr oder weniger fertig und ein alter Freund, Cosmocrator, ein sehr talentierter Musiker und Programmierer, hat sie dann einprogrammiert. Dann haben wir die Gitarren und den Bass eingespielt und Samples eingebastelt. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und er hatte einige sehr gute Ideen. Im Studio dann haben Torbjørn und ich weiterexperimentiert; Trommeln und Gesang eingespielt. Was interessant ist, ist, dass Torbjørn, Cosmocrator und ich Krebs sind. Ich fühlte, dass sie mich verstanden und wussten, welche Gefühle ich hervorrufen wollte. Es war sehr befreiend, mit Sounds zu experimentieren, ohne eine bestimmte musikalische Richtung zu erstreben, wie ich das bei HAGALAZ’ RUNEDANCE gemacht habe. Die meisten Lieder wurden genauso umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe. Doch einige entwickelten sich zu einer großen Überraschung, wie zum Beispiel “My Visual World“. Es wurde ganz anders, sollte eigentlich mehr Industrial werden, doch schließlich war es ganz traurig elektronisch, und hebt somit den melancholischen Text ganz deutlich hervor.

Nein, ich bin immer noch auf dem selben Label – die haben nur den Namen gewechselt.

? Leider ist auf meiner CD das Video zu “Wake To Wither“ nicht vorhanden, kannst Du etwas über das Video erzählen; wie es ist und warum Du es gemacht hast?

Ja, stell Dir mal vor, die Leute von der Plattenfirma haben einen Fehler gemacht und das Video wurde bei den ersten Pressungen „vergessen“!!! Es ist also nicht auf den ersten CDs drauf. Dies ist sehr peinlich, und ich war unheimlich sauer! Inzwischen haben sie den Fehler korrigiert.

Ich wollte schon immer ein Video machen, hatte nur bis jetzt nicht die Möglichkeit dazu. Videos sind sehr teuer und könnte ich bloß meinen Visionen freien Lauf lassen, so hätte ich schon phantastische Videos gemacht. Aber so mussten wir uns auf etwas ganz Schlichtes einigen. “Wake to Wither“ ist ein Lied mit sehr morbidem Text, und das Video beschreibt die Atmosphäre dazu. Ich wollte eine verstörende Atmosphäre schaffen, die an David Lynch Filme erinnert, denn ich bin ein großer Fan von David Lynchs Filmen und ich bin überzeugt davon, dass er die selbe merkwürdige Traumwelt hat wie ich. Das Video wurde von Christian Mona und seiner Firma produziert, der auch ein extravaganter Musiker ist. Er hat seine eigenen ungewöhnlichen künstlerischen Ideen, das Video war also unter seiner Regie. Es war sehr neu und ungewöhnlich für mich, jemand Anderen als mich selbst bestimmen zu lassen.

? Zum Inhalt des Albums ist mir so viel auf- und eingefallen, hier nur die wichtigsten Eckpunkte… Die Lyrics zu „Laguz“ sind sehr persönlich, ehrlich und offen. Was war der Grund, die Öffentlichkeit dermaßen an Deinem „Innenleben“ teilhaben zu lassen? Du berichtest in den Texten über persönliche Erfahrungen, sowohl magische als auch allgemeine. Man erfährt viel über Deine Weltsicht und Deine Verbindungen zur ‚Anderswelt’. Ist es für Dich eine Art „Auto-Psychotherapie“, solche Texte zu schreiben und sie der Außenwelt zugänglich zu machen? Eigentlich ist es ja in der ‚magischen Szene’ untypisch, über persönliche magische Erfahrungen; seine Krafttiere etc. öffentlich zu sprechen- warum ist es für Dich wichtig, eben dieses zu tun? Auch mit Deiner äußerlichen Erscheinung – Du hast die Haare jetzt schwarz gefärbt – zeigst Du der Außenwelt, dass ein Wandel vollzogen wurde und die Extrovertiertheit und Expressivität Deiner Texte knallt einem förmlich entgegen – ist für Dich eine neue persönliche Ära angebrochen oder ist das nur eine weitere Persönlichkeitsschicht der vielschichtigen Musikerin und Künstlerin Andrea Haugen, die dem aufmerksamen Zuhörer gezeigt werden soll?

Die Lieder sind sehr von meinen Kindheitserinnerungen beeinflusst, bizarre okkulte Erlebnisse; nasse, dunkle Strassen in London; seltsame Träume; Gefühle von Traurigkeit, Melancholie und von verlorener Liebe. Ich glaube, ich bin die typische Person, die Musik, Texte und Kunst als Therapie benutzt. Wenn ich mich diesen Visionen und Gefühlen der Vergangenheit öffne, komme ich ein Stück an mich selbst heran. Meine Musik war schon immer persönlich und ehrlich, doch mit HAGALAZ’ habe ich mich sehr auf die vergessenen heidnischen Traditionen konzentriert, und somit hatten die Lieder oft eine Botschaft an den Hörer. Die neuen Lieder haben weniger eine bestimmte Botschaft, vielmehr transportieren sie ein bestimmtes Gefühl, welches ich vermitteln möchte.

Meine Musik ist für mich ein Teil von mir und meiner Spiritualität, deswegen drücke ich mich mit den Mitteln der Musik aus. Ich bin immer noch eine suchende Person und oft kommen mir die Antworten beim Schreiben oder Singen… Was ich schreibe, ist oft sehr symbolisch, ich gebe also keine „magischen Geheimnisse“ preis.

Wie schon gesagt, die Wandlung sollte zeigen, wer ich eigentlich bin, da ich ein Image bekam das nicht mehr ich war. Ich finde, auf HAGALAZ’ RUNEDANCE-Bildern sehe ich so „brav“ aus – im historischen Kleid, im Walde oder am Meer…

But I am a bad girl – really, hehe! Die neuen Bilder zeigen eine viel extremere Person; sie repräsentieren Gefühle; Melancholie; Träume; Kampfgeist… eigentlich meine vielen verschiedenen Gesichter…

?Nun zu einem besonderen Song des Albums – „Bird Song“ ist ein wunderbares, mitreißendes Cover des Lene Lovich-Klassikers. Dir ist klar, dass das ein Tanzflächenhit wird?! Du hast geschrieben, dass Dich der Song als Kind fasziniert hat und der wavige TV-Auftritt 1980 von Lene Lovich Dich schon damals in den Bann gezogen hat. Da ich ein ähnliches Erlebnis als Kind hatte (bei mir war es „They Can See in The Dark“ von Jim Gray; der Titelsong aus der ersten TV-Serie „Der kleine Vampir“!)- glaubst Du, dass solche Ereignisse einen Menschen prägen oder dass der Mensch schon diese Richtung „in sich drin hat“ und diese durch solche Erlebnisse nur verstärkt wird? Mit anderen Worten – Du hast ja selber ein Kind und weißt von daher, was ich meine – bestimmen Prägungen unsere Entwicklung oder ist der Gang unserer Seele, unseres Geistes von vornherein intuitiv vorherbestimmt (wofür ja die Fäden des Wyrds sprechen würde)?

Ja, ich bin mir sicher, dass man „es in sich drin hat“… Deswegen war ich ja so fasziniert, weil es mich sofort angesprochen hatte damals. Manchmal brauchen wir nur einen Auslöser; jemanden oder etwas, das uns daran erinnert, was wir sind. Natürlich kann man von Vielem beeinflusst werden, aber gewisse Interessen stecken einfach in uns drin…

? Am Eindruckvollsten fand ich persönlich die Lyrics zu „Reverse“. Kannst Du mir dazu mehr erzählen?

“Reverse“ ist ein leicht humoristisches, bittersüßes Lied; aber ein deutlicher Aufruf an misshandelte Frauen, sich an ihren Kampfgeist zu erinnern und zurückzuschlagen. Am Anfang des Liedes beschreibe ich, wie jemand auf dem nassen Boden in einer Seitengasse liegt und sich langsam aufrappelt. Und es hört sich an, als ob ich ein Opfer beschreibe, das sich wieder aufrappelt, doch dann stellt sich heraus, dass ich eine dunkle Göttin beschreibe, die wieder ins Leben gerufen wurde. Ich hatte dabei an das Image der Kali gedacht, eine makabre, destruktive weibliche Form, eine Göttin der Rache…Und wie ich im Lied sage: Ich hoffe, sie bleibt…

Ich habe übrigens ein Videokonzept für dieses Lied, das ich gerne realisieren möchte.

? Du sprichst in den Texten viel von Deinen „ghost animals“, Deinen Krafttieren – von magischen Tieren wie Krähen, Wölfen, Eulen etc. Denkst Du, wenn Du in einem ganz anderen Land leben würdest, in dem eine ganz andere Fauna vorhanden ist (z.B. in einem südlicheren Land), dass Du dann auch andere persönliche Kraft-Tiere hättest? Könntest Du Dir beispielsweise Seidr-Arbeiten, Astralreisen etc. mit einem Pinguin vorstellen J?

Hehe, mit einem Pinguin vielleicht nicht gerade. Aber das Interessante ist, dass ich bei meinen Reisen oft auf „tropische“ Tiere stoße, auch auf Urwälder; und Steppen sehe. Als Kind hatte ich oft sehr besondere Träume von Tigern…

? Nun noch kurz zu Deinen Zukunftsplänen, was Musik und Kunst angeht. Wie sieht es da aus? Du berichtest davon, jetzt auch zu malen (wie man auch im Booklet des neuen Albums sehen kann), was ist da in Planung? Werden wir Dich bald live sehen können, und wenn ja, dann mit HAGALAZ’ RUNEDANCE oder als NEBELHEXE? Wird es eine Tour geben?

Ja, ich hatte den Drang, mich visuell künstlerisch auszudrücken, in Form von Malereien, Photos, Comics und Videos; und versuche, die mit Musik und Texten zu kombinieren. Ich arbeite an einigen Projekten.

Ich habe eine neue Live-Band, mit der ich die neuen Lieder performen werde und ich hoffe, dass wir eine eindrucksvolle Show liefern werden. Wir hoffen, auf einigen Festivals zu spielen, und dann ist ja noch die Südamerika-Tour, die ich bis jetzt verschoben habe, und die wir jetzt endlich im Herbst machen können. Genaue Termine habe ich leider noch nicht.

Vielen Dank für das Interview sag F.S. –

Diskographie:

AGHAST: ”Hexerei Im Zwielicht Der Finsternis“, 1994, Album

HAGALAZ’ RUNEDANCE: “When The Trees Were Silent”, 1996, Single

HAGALAZ’ RUNEDANCE: ”The Winds That Sang Of Midgard’s Fate“, 1998, Album

HAGALAZ’ RUNEDANCE: “Urd – That Which Was”, 1999, Maxi

HAGALAZ’ RUNEDANCE: “Volven”, 2000, Album

HAGALAZ‘ RUNEDANCE: „On Wings Of Rapture, 1999, Maxi

HAGALAZ’ RUNEDANCE: “Frigga’s Web”, 2002, Album

NEBELHEXE: “Laguz – Within The Lake”, 2004, Album

Mailorder: Going Underground
 

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