Und wieder halte ich ein Juwel des analog, minimalen Synthpops in den Händen und zwar der neueste Streichund gleichzeitig das Debüt von EPIC DREAMS aus Wuppertal. Die im Jahre 1986 gegründete New Wave Combo, damals noch mit dem Originalnamen THE HULK behaftet, war der Einstieg für Götz – Vocals, sowie Klaus – Guitar und Joa – Synth + Rhythm Machine + Backing Vocals in die Musikszene, später gesellte sich noch Andy – Synth + Backing Vocals – dazu. Die neue CD – IN THE COLD LIGHT OF DAY – ist mit 19 Tracks und 77 Minuten Spielzeit recht gut bestückt und das Trio ist im Bereich des frühen 80er Cold und New Wave beheimatet, einer Musikrichtung die ich absolut favorisiere.Die Gruppen und Künstler, die EPIC DREAMS maßgeblich beeinflußt und den Sound stilistisch geprägt haben kommen natürlich aus der Vergangenheit und haben solch klangvolle Namen wie OMD, frühe SIMPLE MINDS, D. MODE, JOHN FOXX, SNOWY RED, HUMAN LEAGUE, RATIONAL YOUTH, SOFT CELL, CERAMIC HELLO, VICE VERSA, UV POP oder TRISOME 21, SECOND DECAY – zudem hört man auch Remiszenzen an die früh musikalische NRW Zeit der 80ziger Jahre heraus. Die 19 Songs varrieren zwischen dem kühl, elektronisch schwermütigen Sound des Cold Wave und elektronisch geprägten Dark Popklängen der Neuzeit. Ausgestattet mit einem untrüglichen Gespür für raffinierte Harmonien und packenden Beats, sowie geprägt vom unnachahmlich entrückten Gesangstil von Götz präsentieren EPIC DREAMS ihre 19 kraftvollen, alternativen Synth Wave Perlen mit Bandtypischen Electro – Retro – Touch. Man kann hier einzelne Tracks gar nicht hervorheben, da die Platte nur komplett durchgehört, ihre Wirkung auf den Hörer überträgt, die fluffig schwerelosen und atmosphärischen Synthsounds lösen bei mir nach mehrmaligen Hören ein wahres Wohlgefühl aus, es kommt mir fast so vor, als wenn ich alte musikalische Bekannte wieder treffe, ewig lang nicht mehr gehörte Klänge der Vergangenheit. Immer im Rhytmus des Minimal Electro durchschreiten die Lieder den Raum, teils wurde sogar die prägnante Stimme von Götz ein klein wenig verfremdelt, was aber den zu dem jeweiligen Soundbild abslout passend gestaltet wurde. Die musikalische Reise mit all ihren Klangcollagen, die künstlerische Innovationskraft und die genial, bezaubernd, teils melancholisch angehauchten Melodiebögen mit dem extrem, anmutenden 80ziger Jahre typischen Beats der Klangästheten von EPIC DREAMS können wahrlich begeistern. Positiv fallen auch die Catchy Melodien aus, fast alle bleiben hängen, es gibt keinen Ausfall auf der Veröffentlichung, dafür wiegesagt einige grandiose zeitlose Songs, die in poppig luftigen Darkelectro Gefilden zu Hause sind. Das Mastering der Platte ist von Martin Bowes in den Cage Studios übernommen worden und die elegante Covergestaltung ist von Steve Lippert, das CD-Digipak von EPIC DREAMS ist über das Label Anna Logue Records zu erwerben. Fazit : Eigentlich eine Veröffentlichung, die schon jetzt durch wahren Kultcharakter besticht, das Album hat Ohrwurmcharakter und dürfte bei Freunden analoger Klänge ausnahmslos Anklang finden, die Platte läßt sich in einer Spur ohne Ausnahme angenehm durchhören und wenn man auf Oldschool Minimalelektro per Exelance steht, sind EPIC DREAMS ganz genau das Richtige, diese Band hat definitiv eine begeisterte Fangemeinde verdient und wird sie definitiv bekommen, man darf auch jetzt schon auf sicherlich geplante Liveauftritte der Gruppe gespannt sein.
(Sven Ericksen)
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