COPH NIA – Lashtal Lace (CD)

a2465872966_10Nach DEAF MACHINE, THE PROTAGONIST, MORTHOUND und MEGAPTERA hat jetzt mit COPH NIA ein weiteres Projekt aus dem Umfeld des verblichenen schwedischen Kultlabels Cold Meat Industry bei Raubbau eine neue Heimat gefunden. Persönlich sind COPH NIA bisher völlig an mir vorbei gegangen, sieht man mal von der herrlich atmosphärischen „Erotomechaniks“-Kollaboration mit MINDSPAWN auf dem ebenfalls eingestellten italienischen Punch Records ab. CHOP NIA tauchten erstmals um die Jahrhundertwende bei Cold Meat Industry auf, allerdings hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon längst von dem immer komischer werdenden Label verabschiedet, in dessen geändertes klischeehaftes Image das plakativ gruftig-satanisch agierende Projekt aber gut zu passen schien. Drei Alben, eine EPCD und Split-12“ mit BRIGHTER DEATH NOW später war dann bekanntlich Schluss im schwedischen Kühlhaus und es folgte noch eine Cover-EPCD auf dem polnischen Wrotycz-Label, der sich 6 Jahre Stille anschlossen. Im vorigen Jahr gab es überraschend auf Raubbau mit der 12“ „A Prelude To Lashtal Lace“ ein Lebenszeichen von COPH NIA, dem jetzt das Album „Lashtal Lace“ folgt. Dieses fällt zu aller erst durch seine geschmackvoll-dezente Gestaltung auf, was man ja in der Vergangenheit von den anderen Veröffentlichungen COPH NIA’s nun nicht gerade behaupten kann. Laut Label-Info ist „Lashtal Lace“ das bisher Song orientierteste Werk des Schweden und hörbar werden auch alle 10 Titel durch seine Vokals dominiert. Diese sind für mein Dafürhalten allerdings etwas zu weit in den Vordergrund gemischt, was ja auch bei seinen ehemaligen Label-Kollegen und Landsleuten von ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO der Fall war und deren Erfolg bekanntlich keinen Abbruch getan hat. Musikalisch wird der getragen-pathetische Bariton-Sprech-Gesang mit einer Mischung aus stampfenden Martial Industrial-, Dark Ambient- und Neo Folk & Klassik-Sounds unterlegt, die für meinen Geschmack zu gleichförmig vor sich hin plätschert, aber Anhängern von den schon erwähnten ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO oder auch ROME gefallen dürfte. Auffällig in der Vergangenheit waren bei COPH NIA dagegen die Auswahl seiner inflationären Cover-Versionen und nach BAUHAUS, THE ROLLING STONES, THE LEATHER NUN, Arthur Brown, FRONT 242, Alice Cooper, BLACK SABBATH, HAWKWIND und JOY DIVISION findet sich auf „Lashtal Lace“ mit „Homo Sapien“ eine Neuinterpretation des Titelsongs vom zweiten Solo-Album von Pete Shelley (BUZZCOCKS). Ähnlich der Herangehensweise von LAIBACH wird auch dieser vormalige Synth Pop-Hit im 80er Jahre-Stil durch COPH NIA verlangsamt und somit dekonstruiert, ohne dabei jedoch an Kraft oder Aussage zu gewinnen. Relativ gesichtslos reiht sich daher diese Cover-Version in den träge-schleppenden Fluss des Albums ein, welches jedoch die Zielgruppe und Fans des Projektes keineswegs enttäuschen wird. (Marco Fiebag)

Format: CD
Vertrieb: Raubbau / Ant-Zen
Mailorder: Going Underground
 

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