Bisher hatte ich zwei Mal das Vergnügen, ein Live-Konzert des amerikanische Gitarren-Noise-Trio A PLACE TO BURY STRANGERS zu erleben und dabei ein akustisches wie optisches Inferno gewahr zu werden. Ein donnernder Bass, schneidendes Gitarren-Feedback und hämmerndes Schlagzeug in ohrenbetäubender Lautstärke auf der einen und grell-gleißende „Flakscheinwerfer“, dichter Nebel und hektisch zuckendes Strobo auf der anderen Seite der Wahrnehmung verdichteten sich so zu einem berauschenden Trip, welcher noch lange nachhallte. Auf ihren bisherigen drei Alben ging das Trio um Kopf Oliver Ackermann dafür wesentlich überlegter und konzentrierter zur Sache, bisweilen stieß das letzte Werk „Worship“ sogar in melodische Post Punk-Gefilde vor. Mit ihrem aktuellen Album „Transfixiation“ ist es ihnen jetzt aber gelungen, die heftige Kraft der Live-Auftritte auch auf Tonträger-Format zu übertragen. Deutlich direkter, roher und reduzierter klingen deshalb die insgesamt 11 neuen Songs, die nach knapp 40 Minuten nur noch Trümmer hinterlassen. Gefährlich scharfkantig und atmosphärisch fiebrig schlagen die Songs aus den Boxen, jedoch blitzt unter all dem Schmerz auch immer wieder melodiöse Schönheit durch. Also bitte Ruhe bewahren, wenn einen das Album wie ein tollwütiger Hund anspringt und sich in der Kleidung verbeißt – keine Schönheit ohne Gefahr und THE JESUS & MARY CHAIN hätten mit A PLACE TO BURY STRANGERS keine besseren Nachfolger finden können! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
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