STRAFE FÜR REBELLION – Sulphur Spring (CD)

gg190kleinSTRAFE FÜR REBELLION ist ein Experimental-Projekt, welches hauptsächlich in den 80er Jahren aktiv war und sich durch seinen „schlauen“ Ansatz mehr der Avantgarde als dem Industrial zugewandt sieht. Das die beiden Mitglieder Siegfried Syniuga und Bernd Kastner dann auch noch Mitbegründer bzw. Mitarbeiter der SPEX waren und beruflich bildende Künstler sind, erklärt eventuell einiges und auf jeden Fall das „intellektuelle Klugscheißen“ im aktuellen Interview auf BLACK. Nach einer langen Pause wurde jetzt nämlich via Klanggalerie ein neues Album namens „Sulphur Spring“ veröffentlicht, welches ja eigentlich der Anlass für das gerade erwähnte Interview war. Allerdings war darin so gut wie nichts über dieses Werk zu erfahren, was hiermit nachgereicht werden soll. Das Material für die insgesamt 12 Tracks auf „Sulphur Spring“ würde über den Zeitraum von 1993 bis 2013 gesammelt und als Aufnahmeort fungierte größtenteils die St. Stephanus-Kirche in Düsseldorf. Dank der dort vorherrschenden Akustik und mit den von STRAFE FÜR REBELLION auf ihren meist selbstgebauten Instrumente entlockten schrägen Tönen bzw. deren Zusammenspiel mit der klassisch ausgebildeten Stimme von Caterina De Re, lässt „Sulphur Spring“ auf der einen Seite eine gewisse sakrale Stimmung entstehen, ist anderseits aber von einer sehr unruhigen Atmosphäre geprägt. Zum Teil klingt es einfach nur nach umfallenden Möbeln in halligen Räumen oder es werden Schweine durch die geweihten Hallen getrieben und im besten Falle erinnert dann der Stimmeinsatz an Diamanda Galas. Natürlich gibt es zu dem interessanten Klangerlebnis auch ein „kluges“ Hintergrundkonzept, auf welches ich hier jedoch nicht weiter eingehen möchte, da dieses in den Linernotes erklärt wird und mir dazu aber das Abitur fehlt. Freunde von NURSE WITH WOUND, P16.D4 oder ASMUS TIETCHENS werden mit „Sulphur Spring“ ihre wahre Freude haben und alle anderen Interessenten sollten zumindest experimenteller Klangforschung aufgeschlossen gegenüber stehen. Die CD im schmucken Digipack ist auf 300 Exemplare limitiert. (Marco Fiebag)

 

 

Format: CD
Vertrieb: Klanggalerie
Mailorder: Going Underground
 

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