Ich muss gestehen, dass ich zu ihrer Hochphase in den 90er Jahren nie etwas mit den SMASHING PUMKINS anfangen konnte und mir auch noch heute vielgepriesene Alben wie „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ und „Siamese Dream“ überhaupt nichts geben. Erst als sich die Band Ende der 90er Jahre in Auflösung befand, wurde für mich ihr nun etwas elektronischer Sound der Alben „Adore“ und „Machina“ interessant. Allerdings blieb der kommerzielle Erfolg damit aus und die Band löste sich auf. 2001 tauchte Bandkopf Billy Corgan im Fahrwasser der NEW ORDER-Reunion kurz auf, um danach mit der furchtbaren „Supergruppe“ ZWAN allen Kredit bei mir wieder zu verspielen. Sein eher elektronisches Solo-Album „The Future Embrace“ war dann mehr nach meinem Geschmack (inklusive einem herrlichen Duett mit Robert Smith von THE CURE), dem aber leider auch kein Erfolg beschieden war. So wurden einfach wieder THE SMASHING PUMPKINS mit Billy Corgan als einzigem Original-Mitglied ins Leben gerufen, um mit den folgenden Alben „Zeitgeist“ und „Oceania“ trotzdem recht ziellos umherzuirren. Als ich die Band überhaupt nicht mehr auf der Karte hatte, kommt er jetzt mit einem neuen Album um die Ecke, welches mich regelrecht um- und mitreißt! Die neun neuen Songs auf „Moments Of An Elegy“ sind dermaßen gradlinig, schnörkellos und zupackend – Eigenschaften, die ich von Billy Corgan nun wirklich nicht mehr erwartet hätte. Der gewohnt nöhlig-quängliche (und diesmal wieder treibende) Gesang, gepaart mit messerscharf schneidenden Gitarren, dezent unterstützender Electronic, hymnische Melodien + Hooklines und einem wuchtiges Schlagzeug, hinter dem niemand Geringeres als Tommy Lee von MÖTLEY CRÜE sitzt, ergeben ein kompaktes Album, mit welchem in dieser Form eigentlich nicht zu rechnen war. Bei einer Gesamtspielzeit von gerade mal 33 Minuten kommen auch überhaupt erst gar keine Längen auf, für die Billy Corgan sonst eher berüchtigt ist. Zum Teil bestimmt sogar eine gewisse 80er Dark Wave-Jahre-Atmosphäre die Songs, was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, wenn man weiß, das Billy Corgan ein großer JOY DIVISION-Fan ist. „Dorian“ ist für mich der absolute Hit auf „Monuments Of An Elegy“, dem wohl nächstes Jahr noch ein Schwester-Album namens „Day For Night“ folgen soll. Bis es soweit ist, sollte man „Monuments Of An Elegy“ die Chance geben, die es wahrlich verdient hat, denn es ist ein Killer-Album und definitiv in den Top 10 für 2014! (Marco Fiebag)
Format: LP/CD |
Stichworte: |