DIE ART – Success (LP/CD)

Die Art Success 300 PixelDie inzwischen wohl „dienstälteste“ wie beständigste Ex-DDR-Indie-Band DIE ART veröffentlicht ein neues Album namens „Success“ und es mag selbst Auskenner schon etwas verwundern, dass das letzte reguläre Werk nun fast wieder 6 Jahre her ist. In der Zeit nach „Funeral Entertainment“ erschienen nämlich neben zwei Best Of-CDs und der Wiederveröffentlichung des „Fear“-Debüts, noch ein Unpluggend-Live-Album, eine Sammlung mit Raritäten namens „Forgotten Treasuries“, der „Arcane“-Soundtrack und diverse Vinyl-Neupressungen der Leipziger Kult-Band. Auch nicht zu vergessen die diversen Neben-Projekte der einzelnen Mitglieder und die stetige Live-Präsenz der Band, weshalb es schon mehr als überraschend ist, das DIE ART da doch noch Zeit gefunden hat, ins Studio zu gehen. Die dabei entstandenen 10 neuen Songs spiegeln jetzt wieder einmal mehr die gelungene Balance zwischen beliebt-bewährten DIE ART-Standards und neuen Einflüssen wider. Am besten zeigt sich dies gleich beim Opener „Seven Tears I Cry“, welcher recht relaxt daher kommt, vom herrlich singenden Gitarren- und Bass-Spiel getragen wird, jedoch bei der Hookline mit ungewohnten Trompeten-Klängen überrascht. Anfangs fand ich den Song deshalb etwas überladen, aber nach einigen Durchläufen entwickelte sich dieser zum absoluten Ohrwurm. Allgemein ist auch ein hörbarer Hang zu elektronischen Elementen zu erkennen, welche wahrscheinlich auf den Einfluss von Basser Conne bzw. Drummer Shiva zurückzuführen sind und am deutlichsten bei „Die letzten die noch tanzen“ sich markieren. Ebenfalls auffällig diesmal die ungewohnt unverschlüsselt wie abgeklärten Texte von Makarios, die jener in einer Mischung aus Englisch und Deutsch singt, wie zuletzt auf dem „Alles was dein Herz begehrt“-Album. Mit „Morgenrot“, „Es regnet sich Wind“ und „Stillere Zeiten“ sind aber auch wieder ein paar melodisch-treibende Post Punk-Songs an Bord, die vor allem den alten Fans gefallen werden und sicher zu Live-Standard der Band werden. Insgesamt gesehen also ein fast schon klassisch zu nennendes Album einer Band, die sich eigentlich selbst nichts mehr beweisen muss, es aber immer noch macht! Die Vinyl-Auflage beim Major Label erscheint übrigens mit einem anderen Cover-Artwork, welches ein wenig an die guten alten JOY DIVISION-Bootlegs erinnert. 2016 feiern wir dann 30 Jahre DIE ART und ich bin mir sicher, die Band steht da immer noch auf der Bühne und das ist auch gut so! (Marco Fiebag)

Format: LP/CD
Vertrieb: UpArt / Brachialpop / Major Label / Rough Trade
 

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