Wem beim letztjährigen EDITORS-Album zu viel geschmust wurde oder beim aktuellen INTERPOL zu viel Schicki-Micki-Klientel in perfekt sitzenden Anzügen in der ersten Reihe steht, darf seine wavigen Fühler mal nach Dänemark richten. Denn wer seinen Wave noch lieber im Underground genießt, wo die Frauen nicht nur aus Masche dröge in die Ecke blicken (Hallo lieber Tropic Of Cancer-Fan) hat gute Chancen seine liebste Synthpop-Band der Saison zu finden. Let´s introduce THE FOREIGN RESORT. Seit 2009 steht das Quartett aus Kopenhagen für schönsten Post-Punk/New Wave und vereint auf dem zweiten Album „New Frontiers“ das Beste aus üblichen Verdächtigen wie THE CHAMELEONS oder NEW ORDER, liebäugelt mit seinen zuckersüßen Gitarrenmelodien („Alone“) aber auch mit zeitgemäßen Künstlern wie THE RAVEONETTES oder der nötigen Biterness von THE NATIONAL. Songs wie „Flushed“, „Quiet Again“ oder „Breaking Apart“ gehen sofort ins Ohr – und das Fiese, sie nisten sich auch langfristig dort ein. Ohrwürmer schreiben können sie die Dänen! Als Appetizer gibt es die 2009er-EP nach wie vor auf der Bandcamp-Seite als Gratis-Download. Wer anschließend Blut geleckt hat, bekommt mit dem aktuellen Album ein stimmungsvolles DEPECHE MODE-Referenzwerk, welches sich zwischen dem synthetischen 86er „Black Celebration“ und dem poppigen Violator von 1990 positioniert. Mit einem feinen Gespür für Melodien und einer nostalgisch-geschmackssicheren Produktion von Produzentenlegende John Fryer (Cocteau Twins, Lush, Nine Inch Nails) haben THE FOREIGN RESORT auf dem diesjährigen Wave Gotik Treffen bereits für erste Respektzukundungen gesorgt. Die richtigen Namen sind genannt, die Songs sitzen – der angesprochene Genrefand darf jetzt blind zugreifen!
(Dimitrios Charistes)
Format: CD |
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