Lust auf unkomplizierten Shoegaze-Pop ohne Firlefanz und unnötigen Ballast? Das Duo Julie Lynn und Geoffrey Scott aus San Francisco sieht sich ganz in der Tradition stilprägender Genrebands ohne dem altbackenen Rezept etwas zwanghaftes Neues hinzuzufügen. Seit 2008 wandeln die Beiden auf einschlägigen Pfaden von THE CURE bis THE JESUS AND MARY CHAIN und bündeln die besten Pop-Momente jener Bands in sieben eingängige Melancho-Pop-Nummern. Wer lieber die New Wave-Masche in der Tradition von COCTEAU TWINS steht, bekommt „Mountain“, wer gitarrenlastigen Post-Punk favorisiert, der hört mal in „Illuminate“ rein und Psychedelic-Rock-Freunde bringen reichlich Zeit mit und lauschen sich die finalen vier Zeitlupen-Stücke der Anon-Tetralogie an. Produziert wurde das Zweitwerk von Monte Vallier (Weekend, The Soft Moon) in New York und San Francisco, welcher den sehnsuchtsvollen Vibe der 80er-Jahre stimmungsvoll einzufangen weiß. Ein Hauch Melancholie, eine gehisste Fahne für No-Wave und Gothic-Pop, ein Shoegaze-Traum in sieben Akten. SLOWNESS stehen mit ihrem zeitlos-schönen Album für Musik, die nie langweilig klingt und den Originalen huldigt. Nicht mehr, und nicht weniger. Genre-Sammler greifen zu, Neulinge hören ein, Die-Hard-Fans oben genannter Bands ignorieren und lauschen ohnehin noch das letztjährig-erschienene MBV-Album. Mit Drone-Pop, wie die Künstler ihre Musik verwirrenderweise bezeichnen, hat das Ganze aber wirklich absolut gar nichts zu tun. Vielleicht haben sie sich aber auch nur verschrieben. Ich nenne das Dream-Pop und träume weiter …
(Dimitrios Charistes)
Format: CD/LP |
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