Der neue Silberling der Doomster aus Arkansas macht Laune, schafft man es schier unkompliziert, alte traditionelle Werte des Doom-Metal(Black Sabbath oder Candlemass) mit angesagten Post/Core/Sludge Elementen zu kreuzen. Der perfekte Hybrid aus sludgigen, psychedelisch wühlenden Riffs und traditionellen Old School Doom Metal. Brett Campbell´s wimmernder Gesang erinnert gern mal an good old Ozzy und manchmal kommen mir sogar die Extrem-Prog Meister aus Norwegen, In the Woods in den Sinn, wird der psychedelisch weinerliche Gesang gern auch mehrstimmig untermalt und erfährt somit einen oftmals flehend, sehnsüchtigen Unterton.
In diesen Momenten wie z.B. in „Foundations“ erstrahlen Pallbearer auf sehr individuelle Weise, suchen immer wieder das Licht im Dunkeln, verstehen es auf sehr einnehmende Weise, ihren Doom durch rockige, immer wieder mal leichtere Parts aufzulockern, was dem ansonsten im massiven Wall of Sound die nötige Abwechslung und Dynamik verleiht. Gerade die perlenden melancholischen Gitarrenakkorde, die den eher klassisch doomigen Riffs zur Seite gestellt werden, machen den Reiz der zweiten Langrille der Amerikaner aus, bestimmen sie auf sehr subtile Weise das zerbrechlich erhabene Stimmungsbild von „Foundations Of Burden“. Pallbearer wissen in den 6 Songs größtenteils punktgenau, wann es Zeit wird,die Heavyness zugunsten fragiler Parts rauszunehmen und erzeugen dann gern mal minutenlang instrumentales Schwelgen, nur um dann finale Song-Momente zu krönen wie im Opener „Worlds Apart“ oder dem epischen „Watcher In The Dark“. Es gelingt relativ unverkrampft, mit luftig psychedelisch rockigen fast Midtempo-artigen Parts nie Langeweile aufkommen zu lassen, was bei anderen Vertretern wie Neurosis in ihrer Massivität und stoischen Langsamkeit oftmals zu drückend und slow daherkommt.
Pallbearer legen viel Wert auf melodische Riffs, fein akzentuierte entrückte Verschnaufpausen, und durch die Art des oftmals sehr theatralischen Gesangs ist immer eine gewisse 70´s-artige Melancholie zu vernehmen, die den Sound nie zu schwer und zäh erscheinen lässt, und die Brücke zu angesagten Stoner/Sludge Vertretern immer spürbar bleibt. Gerade in sakralen ruhigen Songs wie „ashes“ steht man schon fast mit beiden Beinen im angesagten Sound moderner Postrock-Bands wie Mogwai, wird meditativ mit Piano/Rhodes eine stille nächtlich klare Atmosphäre geschaffen, genialer Song…das schreit nach Stilerweiterung für die Zukunft.
Zusammenfassend kann man behaupten, dass Pallbearer ein modernes Doom-Metal veröffentlicht haben, das Tradition und Moderne zusammenbringt, somit für jeden, der auf schwermütige Heavy-Sounds kann, eine Entdeckungsreise wert ist. Melodiöser als Crowbar, Neurosis, Yob und wie sie alle heißen, nie zu dunkel, nie zu zäh und slow, eher elegisch verklärt, das Licht am Ende des Tunnels jederzeit in greifbarer Nähe. Angenehm rockig produziert, immer in Balance aus Heavyness und gewisser verspielter Leichtigkeit weiß diese Platte auf lange Sicht zu gefallen.Da bleibt es für die Zukunft spannend, wohin die Reise noch geht, sind doch immerzu Elemente und Parts integriert, die progressive Ansätze verkünden.
(R.Bärs)
Format: CD/LP |
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